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INGRIMM: Todgeweiht
von UG

INGRIMM: Todgeweiht   (Black Bards)

Etwas über ein Jahr ist es bereits her, dass die Regensburger ihr zweites Album "Todgeweiht" veröffentlichten. Fleißig, denn nur ein Jahr davor erschien "Ihr sollt brennen". Nun könnte man ja sagen: "Und, was gibt es Neues? Das ist ja schon wieder eine der Veröffentlichungen aus der Reihe deutscher Mittelalter-Metal, also harte Metalklänge gepaart mit ein paar Sackpfeifen hier und etwas gedrehter Leier dort." Doch Ingrimm heben sich erfreulicherweise aus dem Kommerz heraus. Hier überwiegt ganz klar der Metal und das ist gut so! OK, zu den Millionären macht es die Jungs damit nicht, doch - oder gerade wegen des Nicht-Kommerzes - hat das Album Klasse. Der Sound respektive die Produktion ist so was von gepusht und vorwärtsorientiert. Der Mix ausgewogen, der Bass drückt (noch von Claudia Urlbauer eingespielt), die Gitarren schrammeln (Alex Haas), die alten Instrumente auch klar hervorgehoben (Christian Hadersdorfer) und nicht als Dreingabe. Die raue oft gesprochene Stimme von Stephan Zandt (erinnert an Eric Fish von Subway To Sally und Das letzte Einhorn von In Extremo) im Vordergrund. Und der Oberhammer: Die Trommeln. Da geht jedem Schlagzeuger das Herz auf. Klaus Rosner kickt die Teile so was von vorwärts, haut da mal auf die Splashes, kann auch Blastbeats und Doublebass oder extrem kurze Beatveränderungen - doch nicht sinnlos in den Vordergrund gehauen, sondern immer den Song im Kopf, also eine fette, doch abwechslungsreiche Grundlage. Wenn oben auch schon der Vergleich mit zwei Größen des Genres fiel, Ingrimm sind deutlich härter und eigenständig. Diverse Festivals wurden bereits gespielt und der Headlinerstatus rückt näher, da die Band ihr großes Potenzial geschickt umsetzt. Diverse Probleme mit dem Line-up werden hoffentlich auch in Zukunft zufrieden stellend gelöst werden. Und was gibt es noch zu sagen? Texte macht die Band auch, genau. Was läge näher als mittelalterliche Versammlungen mit unschönem, weil tödlichem Ende? Oder die Liebe in mannigfaltiger Form? Doch wird auch der Bogen zurück in die Gegenwart gespannt. Zum Beispiel bei "Krieger" oder "Ingrimm". Dabei werden Tugenden und (Doppel-)Moral, Leid usw. auf die Probe gestellt. "Diaboli" allerdings kann ich textlich persönlich nicht unterschreiben. Musikalisch stehe ich voll hinter der Band. Ein Schmankerl für alle Bestellwütigen gibt es noch auf der Homepage der Band: Wer die Alben direkt erwirbt, bekommt neben den normalen CDs auch noch signierte zum gleichen Preis. Wenn das nicht ein Grund mehr ist, mal vorbeizuschauen ...
Kontakt: www.ingrimm.com, www.myspace.com/rockgrimm
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Tracklist:
1 Vogelfrei
2 Krieger
3 Ingrimm
4 Todgeweiht
5 Der letzte Tanz
6 Teufelsweib
7 Narrentraum
8 Der Stern
9 Sündig Fleisch
10 Rot
11 Diaboli
 




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