www.Crossover-agm.de EXTOL: Synergy
von tk

EXTOL: Synergy   (Century Media)

Voila, wir feiern die Auferstehung einer der geilsten ProgThrash-Bands dieses Planeten: Believer. Zu diesem Schluß könnte man kommen, wenn man sich Extols neuestes Werk "Synergy" durch die Gehörgänge pfeift. Und in der Tat klingt das 2003er Werk der Norweger wie eine Hommage an Believer. Selbst die metallische Regenbogenpresse hat nach fünf (!) Jahren die skandinavischen Extrem-Proggies entdeckt und *schwupp* landet man eben mal auf Platz 5 der Soundcheck-Skala eines nicht ganz unbekannten deutschen Rockmagazins (wenngleich derartige Plazierungen nicht viel über die tatsächliche musikalische Qualität einer Platte aussagen und Punktevergabe in diesen Gazetten stets mit Vorsicht zu genießen ist). Extol holen nach der Rückkehr ihres Genius Ole Børud wieder zum progressiven Rundumschlag aus und zelebrieren vertracktesten Thrash/Death mit Hardcore- und Blackmetal-Elementen, verfeinert mit melodischen Passagen, was vom spieltechnischen Können her wohl kaum zu toppen sein dürfte. Schon das erste Stück "Grace For Succession" macht deutlich, dass dem Fünfer Null-Acht-Fünfzehn-Tralala-Gezwitscher fremd ist. Da wird etwa eineinhalb Minuten lang losgethrasht, selbstverständlich mit etlichen Tempiwechseln durchsetzt, um dann melodischen, mehrstimmigen Gesang zu intonieren, um dann wiederum nach einer halben Minute in progressives Geprügel überzugehen. Und dieses Wechselspiel treibt man gleich mehrmals innerhalb vier Minuten. "Paradigms" beginnt beschwingt jazzig, doch keine Bange, es dauert nur einige Sekunden, dann hauen uns Extol wieder in wechselnden Geschwindigkeitsstufen ihren Prügelstoff um die Ohren - unglaublich, wenn ich bedenke, dass die Band das live auch noch komplikationslos und synchron hinbekommt! Dieses Scheibchen wird erst nach dem x-ten Durchlauf interessant und entfaltet seine ganze Faszination. So habe ich auch derer drei Durchläufe gebraucht, um in "26 Miles From Marathon" so richtig aufgehen zu können. "Thrash Synergy" habe ich dann aber schnell als meinen absoluten Lieblingstrack dieser CD ausfindig gemacht und glaubte Believer zu ihren besten Zeiten zu hören. Peter variiert mit erstaunlicher Leichtigkeit zwischen Thrash-Gesang und seinem blackmetal-typischen Geschrei, während Ole engelsgleiche und glockenklare Gesangskunststückchen zum Besten gibt. "Aperture" ist mit einer Extolschen Selbstverständlichkeit eine gefühlvolle Ballade, daß einem obliegender musikalischer Genialitäten einfach nur das Herz aufgehen kann. Die Band besteht eben aus fünf außergewöhnlichen Musiker-Persönlichkeiten, die es mit spielender Leichtigkeit vermögen, ihre extraordinären Fähigkeiten in einer Band zu vereinen. Die Tracks Nr. 10 und 11 stellen das einmal mehr unter Beweis. Für Weicheier wie gl dürfte diese Scheibe wohl ungenießbar sein, für meinereiner ist sie einfach nur ein Freudenfest!
Mehr Extol: http://www.centurymedia.de/century/pages/cmbands/bands.php
Bandkontact: Extol, Bjerkelundsveien 99, 1340 Bekkestua, Norway,
www.undeceived.net, dhabsurd@sensewave.com, www.centurymedia.de

Tracklist:
1. Grace For Succession
2. Paradigms
3. Psychopath
4. Blood Red Cover
5. 26 Miles From Marathon
6. Confession Of Inadequacy
7. Scrape The Surface
8. Thrash Synergy
9. Aperture
10. Emancipation
11. Nihilism 2002
 




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