ESOTERIC: The Maniacal Vale von ta (Seasons Of Mist)
"The Maniacal Vale", das sind 7 Songs in auf zwei CDs verteilten 101 Minuten, Songs, von denen gleich der erste die 20-Minuten-Grenze überschreitet und dabei nicht merklich mehr als eine Handvoll Riffs enthält. Funeral Doom für Funeral Doomer und niemanden sonst. Aber für diese Funeral Doomer sind Esoteric (hoffentlich) eine Offenbarung. Sie sind rabenschwarz, hypnotisch, monolithisch und sie lassen sich bei der Entfaltung ihrer Ideen enorm viel Zeit; Zeit, in der jede Idee zu einer Gabe wird, seien es langgezogene, sparsame Leads, tonnenschwere Akkorde, flirrende, psychedelische Synthesizer oder hallbesetzter Grunzgesang, der sich mit entfesselten Schreien paart. "The Maniacal Vale" ist strenggenommen nur ein einziges Lied mit geringfügig verschiedenen Etappen (lediglich "Caucus Of Mind" sticht seiner Old School-Death Metal-Elemente wegen heraus), aber in seiner Radikalität eine Reise ins Dunkelste der menschlichen Seele. Die Etappen eigens hervorzuheben ist eigentlich sinnlos, denn das ganze Album ist eindeutig darauf angelegt, eine einzige, stimmige Klangfläche zu ergeben (als Indiz mag dienen, dass die einzelnen Tracks nahtlos ineinander übergehen). Ich tue dennoch hiermit kund, dass ich dazu neige, "Silence" zu einem der größten Funeral Doom-Songs aller Zeiten zu erklären, auch völlig unabhängig vom Albumkontext.
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