„DOY“ (DE/VISION: Two vs. TOY: Space Radio) von Gerald Triemer (E-Wave) Mit nur einem Tag Versatz erreichten gleich zwei neue Veröffentlichungen aus dem Hause E-Wave mein Büro. Tag 1: Das neue Album
der Synthie-Popper De/Vision mit dem Titel „Two“ liegt vor mir. Als ausgesprochener
Fan elektronischer Musik habe ich mich allerdings schon immer etwas schwer
mit De/Vision getan, obwohl viele meiner Freunde von der Band vollkommen
überzeugt sind.
Tag 2: Erst glaubte
ich, das Album vom Vortag liegt noch im CD-Player, dann stellte ich aber
fest, dass es sich um den neuen Silberling von Evils Toy (übrigens
heißen die Wittener jetzt Toy) handelt. Im Info zum Album tauchen
dann so vielversprechende Namen wie Kraftwerk, Underworld oder Schiller
und Heppner auf. Allerdings hat die CD damit leider überhaupt nichts
zu tun (Vielleicht sollte man mal eine Underworld-CD nach Witten schicken!).
Alles in allem handelt es sich um recht eingängigen aber doch anspruchslosen
Synthie-Pop. Während der Opener „Welcome to Spaceradio“ musikalisch
noch etwas Laune auf den Rest des Albums macht, ist der Gesang äußerst
monoton. Der Rest des Albums verliert sich in immer wiederkehrende Appegiatorsequenzen
in Mischung mit elektronischem Klavier und Streichern. Auch die verschiedenen
Mixe von „Do Dreams Bleed“ am Ende der Scheibe zeugen nicht unbedingt von
Ideenreichtum. So erinnert mich der SSL-Mix eher an GEMA-freie Musik als
an einen produktionstechnisch ausgefeilten Song. Auch nach mehrmaligem
Anhören des Albums will kein Silberstreif am Horizont erscheinen,
außer vielleicht „We Are Electric“, der dann doch wieder an Evils
Toy erinnert.
|