www.Crossover-agm.de DOTA UND DIE STADTPIRATEN: In anderen Räumen
von lene

DOTA UND DIE STADTPIRATEN: In anderen Räumen   (Kleingeldprinzessin Records)

So sieht das Schlaraffenland aus, in dem wir leben: "Man ist träge und immer matt / und hängt wie ein Lappen hier / Und die Raupe Nimmersatt, voller Gier, / so wie wir, ist unser Wappentier". - Dota bringt es mit ihren Schachtelsätzen zwar nicht gerade auf den Punkt, aber sie verarbeitet den täglichen Wahnsinn unserer Wohlstandsgesellschaft in gewitzte Alltagspoesie, in der sich jeder wiedererkennt. "Wir haben von uns von kleinauf erfolgreich / hier reingefressen und sind jetzt aus der Pflicht. / Es bleibt nur die ständige Sorge um das aktuelle Körpergewicht", singt Dota in mitreißendem, schnellem Tempo.
"In anderen Räumen" ist bereits das fünfte Album, das die Kleingeldprinzessin Dota seit 2003 zusammen mit den Berliner Stadtpiraten aufgenommen hat. Den Namen Kleingeldprinzessin hat sich die eigenwillige Singer-Songwriterin mühevoll als Straßenmusikerin in Europa und Südamerika verdient. Die Stadtpiraten sind Jan Rohrbach an der E-Gitarre, Sebastian Vogel am Bass und Janis Görlich am Schlagzeug, die Dotas Alltagslyrik eine Portion Swing verpassen.
Dotas Lieder können rockig und tanzbar sein, meist erzählt die junge Berliner Künstlerin aber Geschichten. Ihre recht zarte Stimme ist geeignet zur Märchenerzählerin. Ähnlich wie ihr ebenfalls Berliner Musikerkollege Siggi Stern, knüpft Dota Gitarrenmelodie und lange Schachtelsätze mit viel Witz zusammen. Mit den Worten "Jetzt kommt ein Lied über den bisher wenig besungenen internationalen Güterverkehr" kündigt sie auf der Live-CD das Lied "Containerhafen" an, das mit einer guten Portion Ironie vom "entspannten" Urlaub im Containerhafen in Venedig handelt. Beim Zuhören fragt man sich dann, ob das Lied nicht doch auf Dotas eigenen Erfahrungen beruht ... Mit E-Gitarre und einem schwungvollen Refrain ist es ein rockiger und tanzbarer Song. Auch die Soli der Stadtpiraten laden vielfach, beispielsweise in "Sternschnuppen", zum Mitschnippen, Fußwackeln und Tanzen ein.
In ihren Liedern thematisieren Dota und die Stadtpiraten sowohl die kleinen unscheinbaren Kuriositäten des Alltags als auch globalere, hochpolitische Themen wie den neuen Überwachungsstaat. - Der Song "Überwachte Welt" gibt eine ganz typisch (ost-)deutsche Angst vorm Überwachungsstaat wieder und führt vor Augen, wie sehr wir bereits heute in einem Kamera-überwachten Staat leben. In anderen Liedern plätschern Musik und Gesang nur so dahin, dass man sich in einer Art musikalischer Trance wähnt - z.B. bei "Sternschnuppen", "Park", "Neues Liebeslied (Frühstück)" oder auch "Zwei Töne" - einem Lied, das auch wirklich hauptsächlich aus zwei (bis drei) Tönen besteht.
Dota und die Stadtpiraten bieten musikalisch ein breites Spektrum - sowohl Lieder, zu denen man tanzen kann; Lieder die zum Nachdenken anregen oder melancholisch stimmen oder welche, die den Zuhörer zum Lachen bringen.
Wer Dota live sehen will, braucht eigentlich nur einmal einen Ausflug nach Berlin zu machen. Auf ihrer Homepage www.kleingeldprinzessin.de sind die aktuellsten Konzerttermine in Berliner Clubs zu sehen.
Kontakt: www.kleingeldprinzessin.de, www.myspace.com/dotaunddiestadtpiraten

Tracklist:
1 Trägst Du mich
2 Zimmer
3 WEIT WEIT WEIT
4 Labyrinth
5 Wir halten uns
6 CONTAINERHAFEN
7 Noch so einer
8 Zwei Töne
9 Der kleine Beobachter
10 ÜBERWACHTE WELT
11 STERNSCHNUPPEN
12 PARK
13 Vergiftet
14 SCHLARAFFENLAND
15 Neues Liebeslied (Frühstück)
 




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