www.Crossover-agm.de DOMINE: Emperor Of The Black Runes
von Christian

DOMINE: Emperor Of The Black Runes   (Dragonheart / SPV)

Bei dieser Musik werden sie sich wohl ewig streiten - fanatische Anhänger und Spötter. Ich fühl mich irgendwo dazwischen. Früher (80er) waren es genau diese Noten, die mich alles um mich herum vergessen ließen. Ein wenig seltsam und zu schwach klangen sie damals schon, aber da hat man sich gesagt, es geht halt nicht besser. Heute kennt man Produktionen, die einen mit unvergleichlich schwächeren Noten trotzdem an die Wand blasen. Ist es also ein ungeschriebenes Dogma, welches alle Bands dieser Coleur pflegen? Wieso versuchen die alle, altbacken zu klingen? Aber reine Strenge und Schimpfung haben die Italiener Domine für ihre vierte Scheibe nicht verdient. Irgendwas ist da anders. Der Unterschied zur sonstigen Italo-Metal-Schwemme besteht in einer Kelle mehr Heavyness und etwas mehr Seele. Und zumindest mit "Battle Gods" ist den Herren ein Power-Metal-Kracher allererster Güte gelungen. Mit "Arioch, The Chaos Star" folgt dann gleich der schwächste Song der Scheibe. Ab dann befindet sich alles einigermaßen zwischen diesen beiden Extremen. Fette Gitarren und herrliche Drums, Keyboardteppiche, Hohoho-Chöre, Tempo, Riffs und eine Stimme, die ab und zu ein wenig an Bernhard Weiss von Axxis erinnert. Besonders "Icarus Ascending" bringt mit Midtempo und akustischer Strophe mal eine wohltuend andere Klangfarbe. Zwei überlange epische Songs sind auch vertreten (11:02 und 8:42 Minuten). Hier muß man allerdings sagen, daß stilistisch vergleichbare Meister auf diesem Gebiet - wie etwa Savatage - sehr klar die Nase vorn behalten. Zuwenig knackige Ideen sind vertreten und zuwenig Abwechslung. Zuviel "Füllmasse". Beim zweiten Epos - "The Sun Of The New Season" - teilt sich Sänger Morby mit einer weiblichen Stimme die Strophen. Der gewünschte Effekt wirkt jedoch nur sehr schwach, weil der Unterschied zwischen den beiden Stimmen doch nicht sooo groß ist. Letztendlich kann der traditionelle Speed Metal-Fan ja selber nicht erklären, wie der Spagat zwischen pfeilschnell gespielten Noten und ergreifend brutaler Musik zu lösen ist. Domine bedienen sich zumindest einerseits bei den richtigen, guten Originalen, z.B. Maiden und frühe Helloween, und vom Pathos her standen wohl Manowar "Pathe". Es bleibt eine gutklassige Pladde, die für traditionell und episch orientierte Fans durchaus mal zur Hörprobe empfohlen sei.
Kontakt: www.dominetruemetal.com, www.truemetal.org/dragonheart-records

Tracklist:
1. Overture Mortale (Intro)
2. Battle Gods (Of The Universe)
3. Arioch, The Chaos Star
4. The Aquilonia Suite - Part I:
 I. Under The Everlasting Sky
 II. The Riders Of Thulsa Doom
 III. The Cimmerian Oath
 IV. A Prophecy In Blood
 V. The Riders Of Thulsa Doom - Reprise
 VI. Victory In Sight
5. The Prince In The Scarlet Robe (The Three Who Are One - Part I)
6. Icarus Ascending
7. The Song Of The Swords
8. The Sun Of The New Season (An Homecoming Song):
 I. Warm Are The Rays Of The New Sun ...
 II. While I Think About An Uncertain Future ...
 III. A Blinding Light Floods In The Darkness ...
 IV. Inside My Soul The Answer Unfolds ...
 V. And A New Hope Brings Me Back Home ...
9. True Believer
10. The Forest Of Light



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