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von ta

DARK MOOR: Dark Moor   (Arise Records)

Zu den Konstanten: Dark Moor spielen immer noch melodischen, keyboardigen, gelegentlich in epische Gefilde ausufernden, doch straighten Power Metal. Die Texte behandeln primär (Ausnahme: der sehr schöne Text "Eternity") historische Figuren und Sachverhalte bzw. Fantasy-Inhalte. Während zweitere keine Bedenken hervorrufen sollten, kann es jedoch bei Ersteren durchaus zu Protesten kommen. In "Philip The Second" wird ein mittelalterlicher Kriegstreiber als Held verherrlicht und "The Bane Of Daninsky, The Werewolf" ist Paul Naschy gewidmet, der zwar als Person nicht meinem Wissenshorizont angehört, von der Band aber immerhin als "Spanish Terror Master" bezeichnet wird und demnach auch nicht zwingend eine vorbildliche Figur für den Erpressungsgewalt verabscheuenden Weltbürger oder ähnlich geartete Idealkonstrukte der Demokratie abgeben muss.
Zu den Modifikationen: Den Spaniern ist die Sängerin abhanden gekommen. Ersetzt wurde sie durch Alfred Romero, Vertreter des männlichen Geschlechts, der mit hohem, klarem und sicherem Gesang die gängigen Klischees des Power Metal-Gesangs unbekümmert in sich vereint. Seine Gesangslinien sind denen seiner Vorgängerin nicht unähnlich, allerdings sind alle Refrains, die er darbietet, mit Ausnahme vom unterschwellig schwermütigen "Philip The Second" und dem epischen Finaltrack "The Dark Moor", der nicht nur ein Lied über den Ort des Dark Moor, sondern passenderweise auch über die Band Dark Moor darstellt (immerhin wurden verschiedene CD-Titel der vorangegangenen Alben im Text verarbeitet), aber bespickt mit gleichsam belanglosen wie unauffälligen Plätschermelodien, die teilweise nicht einmal als Refrains auffallen ("A Life For Revenge") und komplett am Ohr des Rezensenten vorbeigehen. Im gesamtmusikalischen Erscheinungsbild der Band machen sich Veränderungen bemerkbar, wozu möglicherweise die Neubesetzung des Schlagzeugs durch Andy C. und der zweiten Gitarre durch Jose Garrido ein Stück beigetragen hat, auch wenn Urmitglied und Gitarrist Enrik Garcia für sämtliches Songwriting zuständig war. So kleben Dark Moor inzwischen nicht mehr so stark an den Italienern Rhapsody mit ihrer Arrangementbetonung und Opulenz, sondern gehen weitaus geradliniger, wie z.B. im harten "From Hell", melodiebetonter und weniger auf Geschwindigkeit bedacht (dominierend ist doublebassgepflastertes Midtempo) zu Werke. Das wiederum erinnert an die Solo-CDs des Rhapsody-Gitarristen Luca Turilli und die Schweden/Amerika-Allianz Kamelot, aber bei dem begrenzten Spielraum, den sich Dark Moor geben, ist eine solche ständige Verwiesenheit auf andere Acts kein Wunder. Mehr gibt es beinahe nicht zu sagen. Wer Dark Moor kennt, weiß, woran er auch weiterhin ist, wer nicht, wird es schnell merken. So einfach ist das. Kontakt: ARISE RECORDS, Somera, 45 - 48.005 Bilbao - Vizcaya - Spain oder www.arisemetal.com.

Tracklist:
1. A Life For Revenge
2. Eternity
3. The Bane Of Daninsky, The Werewolf
4. Philip The Second
5. From Hell
6. Cyrano Of Bergerac
7. Overture
8. Wind Like Stroke
9. Return For Love
10. Amore Venio
11. The Ghost Sword
12. The Dark Moor



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