D:A:D: Everything Glows von Janet
Einige fanden den Auftritt
von Denmarks Finest auf dem 1999er Wacken Open Air
irgendwie unpassend. Die anderen feierten sie euphorisch ab. Ich gehörte
zu letzteren. Zugegeben, stilistisch hoben sich die Jungs durchaus von
dem True Metal-dominierten und mit Death und Black Metal garnierten Stoff
ab. D:A:D komponieren seit Jahren völlig unbeeindruckt von Trends
und Hypes ihr eigenes Ding, das man grob mit Rockmusik bezeichnen kann,
aber so viele Facetten hat, dass es in keine Schublade passt. Funk-, Blues-,
Pop-, gar Country-Elemente lassen sich finden (früher, als man "Disneyland
After Dark" noch nicht mit D:A:D abkürzte, bezeichneten sie sich gar
als Cow-Punker), aber die Gitarrenarbeit bleibt immer im Vordergrund. Frontschnecke
Jesper Binzer verfügt über ein charismatisches, vielfältiges
Stimmorgan, das er mit viel Gespür für Emotionen auslösende
Effekte einsetzt und das sich so perfekt in die intelligent verfassten
Lieder einfügt. D:A:D sind älter geworden, erwachsener, dennoch
strotzen die Texte vor augenzwinkerndem Humor, und langweilig ist man schon
gar nicht geworden. Im Gegenteil - die Fans der älteren Alben wird's
freuen - ist "Everything Glows" wieder eine kleine Ecke härter ausgefallen
als der 97er Vorgänger "Simpatico". Hymnen wie "I Won't Cut My Hair"
oder "Sleeping My Day Away" bleiben jedoch weiterhin Vergangenheit. Sehr
schön ist übrigens das riesige Booklet im Poster-Format mit den
Texten und Fotos der Jungs auf der Vorder- und einem schreiend bunten Bild
auf der Rückseite.
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