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von ta

CROWPATH: Son Of Sulphur   (Earache)

Crowpath, vier Geisteskranke aus was-weiß-ich-wo, holzen eine halbe Stunde ultratechnische Gestörtenmusik zwischen Dillinger Escape Plan und Into The Moat, die durch eine dezent undifferenzierte Chaosproduktion noch undurchsichtiger wirkt als das Gebräu der genannten Combos. Death Metal meets Free Jazz meets Brüllcore meets, Obacht, bitterbösen Doom, zumindest, wenn der Fuß mal vom Gaspedal geht ("The Lycanthrope"). Gerade Takte sind verboten, Rhythmen, die länger als fünf Sekunden ausgehalten werden, sowieso. Was Drummer Erik Hall hinter seinem Kit leistet, ist Hochleistungssport, auch Gitarrist Patrik Lundh dürfte sich nach jeder Probe erst mal die Finger entknoten müssen. Das permanent hyperaggressive Gebrüll und Geröchel von Henrik Ivarsson: in etwa so entspannend wie, sagen wir, eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung. Da sind die kranken Textcollagen ("Texte" wäre schon übertrieben) mit ihrer Mischung aus Misanthropie und Misanthropie und Misanthropie nur das i-Tüpfelchen auf der Nervenzerreißskala. Respekt, meine Herren, dieses Album ist derart anstrengend, dass man nach einer längeren Spielzeit als dreißig Minuten (die drei Minuten Outro-Quatsch zählen ja nicht) vermutlich in dieselbe Klinik müsste, aus der ihr kommt. "Son Of Sulphur" wird schätzungsweise bis genau vierhundertdreiundzwanzig Käufer in Europa finden, aber diese vierhundertdreiundzwanzig Käufer werden ein Sahnestück, ein kleines Meisterwerk des Musizierens-nach-Mosaikprinzip (also: Musaikprinzip?) im Plattenschrank stehen haben.
Kontakt: www.crowpath.com, www.earache.com

Tracklist:
1. Candles And Kerosene
2. The Will To Burn
3. Chased, Caught And Charged
4. Pigeonsmasher
5. Children Of Boredom
6. Self Destructive Pessimist
7. Seed Of Arson
8. Picked Clean
9. The Lycanthrope
10. Scab Coated Attraction
11. Lights Out, Left For Death
12. End In Water



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