(Locomotive Records)

Eines muss man den sechs Mannen von Comadose ja lassen. Sie setzen ein gehöriges Maß an Energie frei. Allerdings sollte man das bei einer Spielzeit von einer reichlichen halben Stunde auch erwarten dürfen, solang sollte die Puste dann schon reichen. Ansonsten bin ich mir nicht ganz sicher, ob mir das auf dieser CD Gebotene zu wenig oder zu viel ist. Zu viel ist mir eindeutig das Scratchen bzw. mutwillige Zerstören von Vinyl, dessen Sinn sich mir bis heute nicht erschlossen hat. Na ja, liegt wohl an mir. Den Musikstil würde ich mal grob mit Crossover umreißen, passt also in unser nettes Magazin. Crossover a la Rage Against The Machine, mit Psycho-Einlagen der Marke Slipknot, Grooves der Hüpffraktion, will sagen Soulfly/Ektomorf verbunden mit einer kornmäßigen Produktion. In den Neunzigern hätte diese Scheibe vielleicht sogar noch mehr Erfolg gehabt, heute sehe ich da eher Probleme. Der Gesang ist meiner Meinung nach zuviel des Guten. Solange aggressiv geshoutet wird, klingt das Ganze annehmbar. Rapeinlagen wie bei "Slam Pig" oder nur bedingt passende cleane Vocals sind schon schwieriger für den Rezensenten zu konsumieren. "Numb Skull" ist an sich ein interessanter Track, aber dieser Hip Hop-Einschlag und das Psycho-Gedröhne lassen mich irgendwann entnervt aufgeben. Wenn Gitarren keine fetten Riffs mehr bringen, sondern nervenzerfetzend vor sich hin fiepen, ist bei mir das Ende der Fahnenstange erreicht. Sorry Jungs, wahrscheinlich habe ich einfach nicht den Zugang zu Eurer Musik gefunden. Zumindest stimmt wie gesagt die Energie der Musik und Liebhaber der beschriebenen Sounds dürfen natürlich "Re-Up" antesten. Mir isses zu anstrengend, ich muss jetzt mal dringend die melodische Ecke meiner CD-Sammlung durchstöbern. Brauch umgehend was zur Nervenberuhigung ...
Kontakt: www.locomotiverecords.com

Tracklist:
1. Buzzkill
2. Junkie
3. Velcro
4. Slam Pig
5. Numb Skull
6. Cushion
7. Pain For Pleasure
8. Take Away

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