www.Crossover-agm.de CLIMAX BLUES BAND: Drastic Steps
von gl

CLIMAX BLUES BAND: Drastic Steps   (Repertoire Records)

Das Label Repertoire Records zeichnet sich seit mehreren Jahren durch sehr liebevoll gemachte und meist remasterte Wiederveröffentlichungen etlicher Künstler aus. Auch die wohl mit "amerikanischste" Band aus dem tiefsten England, die sich ursprünglich gar Climax Chicago Blues Band (!) nannte, gehört dazu. Bereits 1967 gegründet, hatten sie ihre Blütezeit in den 70ern und ihren größten Hit "Couldn't Get It Right" 1976. Weitere Hits waren die Coverversion von "Gotta Have More Love" in Europa oder "I Love You", welches kürzlich von Tesla gecovert wurde, in den USA. Vor dem Zeitpunkt des Erscheinens dieser LP 1989 gab es eine fünfjährige Pause und die Band war von einigen Schlüssel-Mitgliedern verlassen worden, so daß in dem - wie Standard bei dem Label - lesenswerten Begleittext zum Digipack nur ein Kerntrio aufgeführt wird: Colin Cooper, Gesang und Saxophon (er verstarb leider 2008 - Anm. des Verf.), George Clover, Keyboards und Gesang, sowie Lester Hunt, Gitarre, Bass, Keyboards und Gesang. Gleich 12 "Additional musicians" tragen ihr Scherflein dazu bei, daß aus der Angelegenheit eine runde Sache wurde, die beiden Bekanntesten sicher die damalige Rhythmus-Fraktion von Status Quo, John "Rhino" Edwards und Jeff Rich. "Drastic Steps" beginnt mit "California Sunshine" und sogleich stellt sich hier im Winter das Fernweh ein ... ein typischer Gute-Laune+Sommer-Song mit der so einzigartigen angenehm sanften Stimme von Colin Cooper. "Lonely Avenue" setzt diesen Kurs fort, und die immer wieder eingebrachten Saxophon-Tupfer machen hier das Salz in der Suppe aus. Danach tuckert das Album gemütlich dahin, auch "The Deceiver" mit weiblichem Background-Gesang hört man sich gerne an. Der Keyboard-Anfang von "Ordinary People" erinnert total an Van Halens "When It's Love", so daß ich gleich die Credits checkte, ob denn Organist George Clover von den Amis engagiert wurde … (Hätte gut in die Youtube-Serie "Metal that sounds like other Metal" über Ähnlichkeiten in Songs gepasst …!) Warum die Entscheidung getroffen wurde, "Couldn't Get It Right" 12 Jahre nach dem großen Hit noch einmal in abgewandelter Fassung auf einem Studioalbum zu platzieren, mag mit erneutem Spekulieren auf Käuferschichten begründet werden. Aber hier auf diese CD zusätzlich auch noch den 6:17 langen "Extended '88 Mix" des Hits zu setzen, ist dann doch zuviel - zumal dem Unterzeichner das Remake weniger gefällt als die ursprüngliche Version. Aber so war das nun mal Mitte bis Ende der 80er, da wurde von vielen Liedern, auch bei Rock-Bands, eine Maxi-Single angefertigt und Lieder mitunter künstlich mit Loops aufgebläht (selbst von den o.e. Status Quo gab's von "Ain't Complaining" eine Maxi ...)
Seite 2 beginnt mit "Fool For The Bright Lights", welches lange Konzertbeginn war, wie den begleitenden Zeilen zu entnehmen ist. Ein weiterer Höhepunkt der Platte wird mit "Trouble" auf Position 9 geboten, welches den überaus positiven Gesamteindruck fortsetzt und beweist, daß es die Protagonisten doch eigentlich gar nicht nötig haben, alte Songs noch einmal zu rekonstruieren. Das Instrumental "American Dream" rundet die damalige LP ruhig und entspannend ab. Schön, daß diese Veröffentlichung nach langer Zeit nun wieder erhältlich ist.
Kontakt: http://climaxbluesband.com, www.repertoirerecords.com

Tracklist:
California Sunshine
Lonely Avenue
The Deceiver
Ordinary People
The Winner
Couldn't Get It Right
Fool For The Bright Lights
Good Times
Trouble
American Dream
Coudn't Get It Right (Extended '88 Mix)



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