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CIRCUS: Circus
von ta

CIRCUS: Circus   (Locomotive Music)

Nach den Doomern von Dark Embrace betritt mit Circus gleich eine weitere spanische Band, die mit Power Metal nichts am Hut hat, die Bildfläche. Traurigdüsterer, dabei rockiger Metal wird hier hinreißend komponiert und gespielt, kommt ohne viel Brimborium und Effekte, aber mit songwriterischer Raffinesse daher. Im Harmoniebereich könnte sich so manch andere Band aus dem selben Ländle hier viel abgucken (im Arrangementbereich weniger, was "Circus" auf Dauer ein klein wenig dröge macht), "Tu Esclavo" und "Mientras Me Arme De Valor" sind Perlen der tiefen Rock/Metal-Kunst mit schönen Melodien, zarter Dunkelheit und spanischen Texten (auf Sprache, nicht Inhalt [mir unbekannt] bezogen), welche dem Ganzen einen eleganten Charakter verleihen. Die Instrumentalisten halten sich zurück, reduzieren ihr Spiel auf das Nötigste, unterstützen damit auch den etwas poppig-einfachen Charakter mancher Stücke ("Otra Voz"). Gelegentlich fühle ich mich an den Düster-Hardrock der ersten drei Danzig-Alben in seinen zugänglichen Momenten erinnert (etwa im streckenweise recht harten wie insgesamt trotzdem recht kraftlosen "Interior"), während im Infoblatt und bei Schreiberkollegen von Bauhaus und Killing Joke geredet wird, was ich indes aus Unkenntnis dieser Gruppen nicht kommentieren kann.
Etwas mehr spieltechnische Beteiligung des Keyboarders kann auf Dauer kaum schaden, denn an den Stellen, an welchen er sich präsentiert, etwa in "Dos Mentiras" und der leicht bombastischen, aber ganz unkitschigen Ballade "No Soy Yo", überzeugt er mit kreativen Einfällen, die "Circus" lebendig gestalten. Eine feine Sache, das Ganze. Sollte man wenigstens mal gehört haben.
Kontakt: www.locomotivemusic.com

Tracklist:
1. Otra Voz
2. Claudia
3. Dos Mentiras
4. Tu Esclavo
5. Mientras Me Armo De Valor
6. Interior
7. Reflejos
8. Circus
9. Sonámbulo
10. E Espejo
11. Héroes
12. No Soy Yo



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