www.Crossover-agm.de BURNING SAVIOURS: Boken Om Förbannelsen
von rls

BURNING SAVIOURS: Boken Om Förbannelsen   (I Hate)

Zwei Full-Length-Platten haben Burning Saviours in den ersten drei Jahren ihres Bestehens veröffentlicht, das zweitere hieß "Hundus" und erschien anno 2006. Danach verlegten sie sich auf kleinere Formate, nahmen von 2011 bis 2013 vier Singles auf und kompilieren dieses Material nun auf dem dritten Longplayer, der folgerichtig acht Songs enthält. "Doomus Maximus" heißt einer von ihnen, aber da der Terminus Doom Metal mittlerweile eine starke Ausdifferenzierung erfahren hat, bedarf eine darauf beruhende Stilzuordnung noch einer Präzisierung. Das Quartett entpuppt sich dabei als eindeutig Seventies-beeinflußt, aber der erste Tip, nämlich Black Sabbath, führt gleich in die Irre: Rhythmusgitarrist und Sänger Mikael Monks spielt weder Riffs wie Tony Iommi, noch singt er wie Ozzy Osbourne. Die Riffs gehen deutlich bluesbeeinflußter, aber auch luftiger, mit längst nicht so viel metallischer Durchschlagskraft zu Werke, und obwohl Monks' Stimme zumindest grundsätzlich auch im klar-klagenden Bereich anzusiedeln ist, so tendiert sie doch viel stärker gen Epic-Metal-Pathos und liegt im Zweifel näher an Robert Lowe als an Ozzy, zumal ihr auch nahezu jegliche psychedelische Kaputtheit angeht. Nur in "The Offering" gesellt sich zu ihr eine zweite Stimme, die eher unheildrohend anmutet und eine Art rauhes Flüstern einwirft. Besagter Song verwendet als Grundthema übrigens eines, das dem Song "Black Sabbath" artverwandt ist, aber ansonsten haben Burning Saviours wie beschrieben eher wenig mit den metallischen Urvätern zu tun und lassen im klavierunterlegten Schlußpart dieses Songs rein stimmungsmäßig eher an King Diamond denken. Temposeitig gehen die Schweden recht variabel zu Werke, schleichen bisweilen doomig durch die Lande, scheuen sich aber auch nicht vor höheren Schlagzahlen und halten sich von der extremeren Doomsparte (Funeral, Drone etc.) konsequent fern. Und noch etwas fällt auf: Das Quartett besitzt mit Jonas Hartikainen einen explizit als solchen ausgewiesenen Leadgitarristen, komponiert seine Songs aber so, daß außerhalb der Gitarrensoloparts alles nur nach einer einzigen Gitarrenlinie klingt und nur in besagten Soli eindeutig zwei Gitarren zu vernehmen sind, mal in klassischer Lead-Rhythmus-Aufteilung, selten auch mal mit zweistimmigen Leads wie in "Spirit Of The Woods". Auch vor Akustik- oder Halbakustikparts schrecken die Schweden nicht zurück, wie gleich der Opener "Förbannelsen" deutlich macht, und auch das lange Intro von "Doomus Maximus" bietet diesbezüglich richtig schöne Linien, die dann später auch noch innerhalb des Songs als Gliederungselemente fungieren, während sein Hauptteil titelgemäß klassischen Seventies-Doom bietet, allerdings wie geschrieben durchaus nicht mit sehr durchschlagendem Riffing. Und wer hinter "The Nightmare" musikalische Abgründe erwartet, liegt gleichfalls falsch, denn es entwickelt sich aus einem bluesballadesken Beginn ein zurückhaltend-entspannter Bluesrocker in einem schwingenden Dreiertakt, der erst nach zweieinhalb seiner insgesamt nur dreieinhalb Minuten temporär dramatischer wird. Auch das Finale "Hon Dansade Med Döden" gerät weder zum flotten Kehraus noch zur finsteren Leichenzählerhymne, und einzig "I Am Lucifer" mischt dem harmlosen Doom ein klein wenig mehr Dreck bei, auch im Gesang übrigens - und wenn man genau hinhört, erkennt man in der Einleitung sogar die Aktivität beider Gitarristen. Aber insgesamt gerät "Boken Om Förbannelsen" zu unauffällig, um im heutigen Überangebot von Tonträgern nachhaltig Eindruck hinterlassen zu können - wer allerdings doomigen Seventiesrock mag und zur Sparte der Nichtsinglekäufer zählt, macht mit den 38 Minuten Musik prinzipiell nichts falsch.
Kontakt: www.ihate.se, www.facebook.com/burningsaviours

Tracklist:
Förbannelsen
Midnight
The Offering (Förbannelsen Part II)
Spirit Of The Woods
Doomus Maximus
The Nightmare
I Am Lucifer
Hon Dansade Med Döden
 




www.Crossover-agm.de
© by CrossOver