www.Crossover-agm.de BLOODWORK: The Final End Principle
von ta

BLOODWORK: The Final End Principle   (Dockyard1)

Bloodwork haben der Kombination aus Bandnamen und Stil wegen sicherlich bereits Berge gehässiger Kommentare über sich ergehen lassen müssen. Es ist aber auch eine vermaledeite Idee, wie Soilwork zu klingen und sich dann auch noch einen ähnlichen Bandnamen zu geben. Aber sei's drum. Fakt ist: Die vorliegenden Paderborner kopieren auf ihrem Debüt 42:44 min lang das schwedische Melodic Death-Zugpferd in allen relevanten Hinsichten: Harte Strophen und gesungene Refrains wechseln sich ab; die meisten Songs bewegen sich im Midtempo, mit einigen Ausbüchsern nach oben; die Riffs sind generell Groove-orientiert, aber mit einigen melodiösen, typisch schwedischen Melodien versehen; ab und an gibt es geheimnisvolle Synthies zu hören. Den Höhepunkt des Kopismus erreichen Bloodwork bei "Drowning Stone", das sich in der Abfolge der Rifftypen, in Rhythmus und Gesang derart offensichtlich bei Soilworks "Distortion Sleep" von der 2003er Langrille "Figure Number Five" bedient, dass es nicht mehr feierlich ist. Mit diesem Track überspannen Bloodwork den Bogen etwas zu sehr und müssen sich den Vorwurf eines reinen Abklatsches gefallen lassen.
Der Rest ist wie gesagt stilistisch und was die Arrangements betrifft immer noch sehr an Soilwork orientiert, aber wie schlimm das nun ist, mag jeder anhand seiner Privatneigungen für sich entscheiden. Qualitativ gehören Bloodwork jedenfalls m.E. auch nur in die zweite Reihe; ihre Refrains setzen sich abgesehen von Ohrwurm "Behind The Lie" und mit Abstrichen "Camp X-Ray" schwer fest, sie erreichen nicht das Breitwandfeeling von Soilwork und von einem Hit wie "Nerve" oder "Stabbing The Drama" sind sie auch weit entfernt. Aber sie können spielen, sie sind gut produziert und im Gegensatz zu Soilwork holzen sie etwas mehr - wenngleich immer nur sehr kurz, höre etwa "Demonic" oder "Deadline", wobei zweiteres darüber hinaus mit gelungenen, düsteren Synthesizern punktet. Durchweg geschrieen und in höheren Temporegionen unterwegs kommt lediglich ein Song daher: "Graveheart" hat ordentlich Schmackes und der kurze Solo-Teil, in dem die Gitarren auseinanderdriften, ist wirklich cool. Die andere Seite des Spektrums wird zeitweilig und ebenfalls gelungen mit dem cyberspacigen, treibenden und abwechslungsreichen "Silent Revolution" erkundet, das (wie das erwähnte "Drowning Stone") eher Atmosphäre-orientiert ist. Gute Ideen sind also da, sie ziehen sich halt nur nicht durch das ganze Album. Und hinterfragenswert, was die dauerhafte Aufrechterhaltung des Hörerinteresses betrifft, ist das Hin und Her aus schnellen bis stampfenden Strophen und breiten, gesungenen Refrains auf Dauer natürlich auch; aber das ist es bereits bei Soilwork.
Das wäre im Prinzip alles Wichtige. Jünger der kopierten Band sollten auf der Myspace-Seite der Band mal vorbeischauen, wie die gesamte Zielgruppe in der Grauzone von In Flames bis Killswitch Engage sich überhaupt angesprochen fühlen darf.
Kontakt: www.myspace.com/bloodworked, www.dockyard1.com

Tracklist:
1. Intro
2. The Enemy Within
3. Ex Vita
4. A Cycle Once Broken
5. Demonic
6. Behind The Lie
7. Hellbound
8. Camp X-Ray
9. Graveheart
10. Drowning Stone
11. Deadline
12. Silent Revolution
13. Insufficient



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