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von tk

BALANCE OF POWER: Heathen Machine   (Massacre Records)

Die britische Melodic Metal-Institution BALANCE OF POWER gehört trotz gleich bleibend exzellenter Veröffentlichungen in den letzten sieben Jahren zu den unterrepräsentiertesten Bands in Europa, was Georg in seinem Building A Force-Event-Bericht mit einem trefflichen Zitat belegte: "Nobody would book us" bezügl. einer Deutschland-Tour. Nach dem Ausstieg von Sänger Lance King war fraglich, ob die Band ihr spieltechnisches Potenzial mit einem neuen Sänger wird weiter abrufen können. In John K. fand die Band das, was man wohl einen Glücksgriff nennt, denn er ist Lance absolut ebenbürtig, wenngleich seine gesangliche Ausrichtung mehr dem Prog.-Genre, hier insbesondere älterer QUEENSRYCHE-Werke und somit Geoff Tate, entsprungen ist. Daß BOP auch ihren Stil neu justieren würden, erschien verständlich. Daß sie ihn aber in dermaßen starke Bahnen lenken können, überraschte auch mich, der ich der Band schon seit ihrem Debut einen exponierten Status zuerkannte. Nun, "Heathen Machine" besticht einerseits durch typische BOP-Trademarks, wie etwa pompös angelegte Arrangements und einer abermaligen Mörderproduktion, die wiederum auf das Konto von Drummer Lionel Hicks geht. Andererseits gehen die Briten wesentlich vertrackter und experimenteller zu Werke als auf ihren Vorgänger-Produktionen. Dies wird besonders bei Prog.-Nummern wie "I Wish You Were Here" und "The Eyes Of All The World" deutlich, in die man sich intensiver hineinhören muß, damit sie zur vollen Entfaltung gelangen können. Dem stehen aber auch eingängige Melodic-Metal-Tracks a la "Heathen Machine" und "No Place Like Home" gegenüber, insofern ist für reichlich Abwechslung gesorgt. Auch die pathetisch vorgetragene Ballade "Just Before You Leave" legt alle musikalischen Stärken des Quintetts offen, Melodieführung und die gesangliche Leistung sind einfach meisterhaft. "Mit "Necessary Evil" setzen BOP einen granatenstarken Schlusspunkt, der jeden Prog./Melodic-Metal-Fan mehr als zufrieden stellen dürfte. Auch wenn "Book Of Secrets" mein Lieblingsalbum bleiben wird, muß ich den Briten eine abermalige Meisterleistung bescheinigen, was sich in der breiten enthusiastischen Pressereaktion schon bestätigend niedergeschlagen hat. Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine längst überfällige Headliner-Tour, damit die Herrn von der Insel ihre Spielkünste vor einem breiten Publikum auch livehaftig darbieten können. Hoffen wir das Beste!
Kontakt: www.balance-of-power.com, www.massacre-records.com

Tracklist:
1. The Rising
2. Heathen Machine
3. I Wish You Were Here
4. Chemical Imbalance
5. No Place Like Home
6. The Eyes Of All The World
7. Just Before You Leave
8. Wake Up Call
9. Necessary Evil




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