www.Crossover-agm.de AXXIS: Doom Of Destiny
von UG

AXXIS: Doom Of Destiny   (AFM Records)

Bereits zur Hellish Rocktour (in Lichtenfels am 01.12.2007 mit Gamma Ray und Helloween) durfte ich diverse Songs des neuen Albums live erleben. Die musikalische Darbietung in Lichtenfels gut, der neue Gitarrist Marco Wriedt passt gut in die Band, die (Aushilfs-) Sängerin war nicht nur gesanglich ein Leckerbissen und alle Bands des Abends hatten bei ihren Gigs pure Freude. Diese schwappte komplett aufs (nicht nur weibliche) Publikum über und so ernteten Axxis nicht nur Respekt sondern verdientermaßen jede Menge Applaus. Das wirklich einzig Störende in Lichtenfels vor einem Dreivierteljahr waren Bernhards eintönige und wenig einfallsreiche optische Darbietungen. Von unserer weiblichen Begleitung an jenem Abend kamen darüber keine Klagen und das ist eben schon wieder typisch für Axxis - sie machen seit gut 20 Jahren einfach ihr Ding, so eben auch auf der neuen Platte. Und das kommt beim Publikum an, auch wenn manches klischeehaft wirkt oder einige Keyboards auf der Scheibe zuviel klimpern (Chorus bei "Father, Father").
Der Opener erinnert unweigerlich an das Orffsche Carmina Burana, danach zeigt die Band wer den Krieg gewinnen will und vorbei sind die klassischen Elemente. Die Dortmunder kicken Ass ohne Ende: "Doom Of Destiny (Arabia)", "Astoria" oder "Bloodangel" sind ein Muss! "Better Fate" startet mit einem Double-Bass-Gewitter, darüber melodische Gesangsparts von Bernhard und Lakonia. Früher für Backgrounds verantwortlich, singt sie heute im Duett oder viele Stellen solo. Den Gesamtsound von Axxis bereichert das unheimlich, auch wenn stellenweise die Töne etwas arg hoch ausfallen wie bei dem sonst eher speedigen "Father, Father".
Irgendwas fehlt noch zum Glücklichsein, assoziiert man den Namen Axxis nicht auch mit "Kuschelmetal"? Kein Problem, die Jungs können auch das nach diversen Line-up-Wechseln noch. Im balladesken "The Fire Still Burns" dominieren Keyboards und ein synthetisches Saxophon und der Song will nicht so ganz ins Gefüge dieses Silberlings passen. Das kann bzw. muss er auch nicht, den er entstammt der Rockoper "Prometheus Brain Project", die in Zusammenarbeit von Bernhard und Walter Weyers entstand (Intendant in Memmingen am Landestheater Schwaben, bereits frühere Zusammenarbeit mit Virgin Steele).
Kleiner Wermutstropfen - vorliegende Promo ist bereits nach gut 46 Minuten erschöpft. Was soll das denn, liebes Label? Diese Länge schaffen heute Demos von Undergroundcombos! Immerhin soll im offiziellen Verkauf der komplett deutsch gesungene Titel "Engel aus Hass" als Audio- und Videoversion enthalten sein.
Resultierend das Urteil für das gemeine Eisen- und Stahlvolk: Es erwartet einen nichts wirklich weltbewegend Neues, es gibt auch Sachen, die man hätte sich besser sparen können, wie das happymetal- und partystimmungsverkündende "She Got Nine Lifes" mit den viel zu hohen weiblichen Tönen zu Beginn. Doch es groovt durchgehend, sind geile Riffs dabei und entspricht absolut dem Stil von Axxis. Eingefleischte Fans der Band haben das Teil bereits im Player rotieren, alle anderen sollten eine Hörprobe wagen und den Kauf in Erwägung ziehen.
Kontakt: www.axxis.de, www.afm-records.de

Tracklist:
01 Voices Of Destiny
02 Doom Of Destiny (Arabia)
03 Better Fate
04 Bloodangel
05 I Hear You Cry
06 The Fire Still Burns
07 Father, Father
08 Revolutions
09 She Got Nine Lifes
10 Devillish Belle
11 Astoria
(+ Bonusmaterial)



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