www.Crossover-agm.de ARCH ENEMY: Anthems Of Rebellion
von tk

ARCH ENEMY: Anthems Of Rebellion   (Century Media)

Hätte nicht gedacht, jemals eine ARCH ENEMY-Scheibe rezensieren zu dürfen, war diese Band bis zum Rock Hard-Festival doch ebenso eine graue Maus für mich wie so viele andere skandinavische Bands, die aus dem Extrem-Metalbereich zu uns herüberschwappen.
Die schwedischen Thrash/Death-Metaller sind aber durch massive Medien- und Bühnenpräsenz quasi nicht zu übersehen und auch das neueste Machwerk "Anthems Of Rebellion" wurde im Vorfeld der Veröffentlichung mit reichlich Lobeshymnen bedacht. Nun, ARCH ENEMY können nach meinen Höreindrücken durchaus begeistern, was nicht nur an der druckvollen Produktion von Andy Sneap (u.a. Machine Head, Testament, Kreator) liegt, sondern auch an den pfiffigen Songideen, die interessant und spannungsreich umgesetzt werden. Veredelt werden die Songs durch die aggressiven vocals der deutschen "Sängerin" Angela Gossow, die noch um einiges barbarischer aus den Speakern dröhnt als Sabina Classen zu ihrer Zeit bei TEMPLE OF THE ABSURD. Nach einem kurzen Intro lädt der Fünfer mit "Silent Wars" zum fröhlichen Headbangen ein. Der Song besticht durch markantes Riffing und exzellente Gitarrenleads der Brüder Amott, denen auch eine melodische Powermetal-Band gut zu Gesicht stehen würde. ARCH ENEMY bauen zwar recht häufig moderne Einflüsse aus dem Metalcore-Bereich, wie z.B. bei "Leader Of The Rats" mit ein oder experimentieren mit Industrial-Elementen ("Instinct"), das Grundgerüst der Songs besteht aber durchweg aus klassischen und melodischen Powerriffs, so daß auch Fans der 80er-Schule auf ihre Kosten kommen. ARCH ENEMY scheuen auch nicht davor zurück, mal eine Verschnaufpause in Form eines Akustik-Instrumentals ("Marching On A Dead End Road") einzulegen, um dann mit "Disciple Heroes" wieder aggressiv loszuhämmern. Somit ist "Anthems Of Rebellion" eine abwechslungsreiche, moderne wie melodische Extrem-Metal-Scheibe geworden, die zwar keine neuen Maßstäbe setzt, sich aber durch spielerisches Können und Transparenz von vielen Veröffentlichungen dieses Genres deutlich abhebt.
Kontakt: www.archenemy.net, www.centurymedia.de

Tracklist:
1. Tear Down The Walls (Intro)
2. Silent Wars
3. We Will Rise
4. Dead Eyes See No Future
5. Instinct
6. Leader Of The Rats
7. Exist To Exit
8. Marching On A Dead End Road
9. Despicable Heroes
10. End Of The Line
11. Dehumanization
12. Anthem
13. Saints And Sinners




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