JOHN ARCH: Twist Of Fate von gl (Metal Blade Records / SPV)
Jawohl, DAS ist die langerwartete Rückkehr eines der charismatischsten und ausdrucksstärksten Sängers, den die Metalwelt jemals hatte! Geschlagene 16 Jahre sind vergangen, und niemand hat mehr einen Ton gehört von John, eben seit die fantastische 3. FATES WARNING Scheibe "Awaken The Guardian" 1986 erschien. (Nach wie vor für viele die beste LP der Band!) Und obwohl sein Nachfolger Ray Alder mittlerweile dreimal soviel Material eingesungen hat, hat eine eingeschworene Gemeinde ihn nie vergessen und insgeheim gehofft, dass doch noch einmal Material mit seiner Stimme veredelt wird! Jetzt ist es soweit und auf den ersten Blick sind es "nur" zwei Songs, die aber haben es in sich und erreichen zusammen eine Spielzeit von über 28 Minuten! Ein absolut hochkarätiges Team von Musikern hat John geholfen, seinen Namen nach dieser langen Zeit wieder in Erinnerung zu rufen: Zunächst Jim Matheos, Kopf von FATES WARNING an der Gitarre und Mitautor des Songs "Relentless" und auch Mit-Produzent dieses Juwels. Drummer "extra-ordinaire" Mike Portnoy der schon, als DREAM THEATER noch MAJESTY hießen, zu John Kontakt hatte, ließ sich nicht lange bitten und auch Tausendsassa Joey Vera am Bass ist on board! (Wenn man alle Platten kaufen will, bei denen Joey mitwirkt, wird man mittlerweile arm!) "Relentless" (Länge 12:25) fängt verhalten an, und da ist sie auch schon: diese einzigartige fesselnde Stimme, die man unter Tausenden erkennt. Zunächst ein langsames Tempo, dann steigert man die Geschwindigkeit, um dann in etlichen verschachtelten Songparts, mal schneller, dann wieder langsamer zum Finale zu kommen. Alles in traditionellem 80s Metal-Klanggewand, wobei eine Schießautomatikseqenz a la Space-Invaders das einzige (passende) moderne Einsprengsel ist. Zu "Cheyenne" (Länge 15:38) wurde John (der selbst indianisches Blut in sich trägt) durch ein Foto einer Indianerin inspiriert. Die Melodieführung entführt uns auf einen Trip zurück zu den wunderschönen Klangwelten von "The Spectre Within" und "Awaken The Guardian", auch eine Geige wurde eingesetzt vor dem Mittelteil, der schleppend aber in jeder Gesangslinie melodisch und fesselnd wirkt. Dann im Hintergrund ein Sprechpart mit dem wohl an die indianische Kultur erinnert wird, bevor das Thema des Songs fortgesetzt wird. Es gibt wohl keinen zweiten Sänger bei dem es soviel Freude macht zuzuhören, wie er "Aha-ah-ah ..."-Parts intoniert - einfach phantastisch. Auch hier wieder sehr lange interessante Texte, zu denen ich meinen Schluss gezogen habe, dies bleibt jedem Hörer überlassen -
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