www.Crossover-agm.de ARACHNES: Apocalypse
von Christian

ARACHNES: Apocalypse   (Scarlet)

Kontinuierliche Weiterentwicklung und wiederum eine klare Steigerung belegen Arachnes mit ihrem dritten Volle-Länge-Album "Apocalypse". In Japan konnte man - nicht unerwartet - bereits enthusiastische Reaktionen feiern. Die unzähligen verarbeiteten guten Ideen zeigen hörbar gewachsene kompositorische Reife und größere stilistische Vielfalt, die unter dem Banner des Italo-, will also sagen des stark klassisch inspirierten Heavy Metal, vereint wurden. Die Schublade bleibt dieselbe - die Zutaten sind Power Metal, typisch progressive Einsprengsel, haufenweise neo-klassische Inspirationen, ohne Ende Flitzefinger-Gitarrenriffs und Klampfen-Keyboard-Duelle, umrahmt von gelungenen Melodiebögen, Dramatik und Bombast. Angenehm fällt auf, daß neben bloßem Geflitze auch auf Groove geachtet wird, wenngleich das Tempo überwiegt. Trotz der vielen Ideen und der epischen Anlage der Stücke muß man der Band vorrangig songdienliches Arbeiten bescheinigen, da alle Arrangements schlüssig und flüssig wirken und schon nach wenigen Durchläufen zünden. Alle Empfehlungen setzen voraus, daß der Hörer keine Aversionen gegen den genretypisch hohen Gesang hegt. Selbiger kommt jedoch wegen der vielen Instrumental-Passagen in den Stücken kaum dazu, zu nerven. Ein echtes Highlight ist beispielsweise das Instrumental "Tango". Der Gesangsleistung von Enzo Caruso kann man Talent und Power ganz und gar nicht absprechen. Typisch für diesen Stil thront die Stimme hoch über Doublebass, Bassläufen, wummernden Gitarrenriffs und füllenden Keyboardteppichen. Nur tragen die sich stark ähnelnden Gesangsstile von Rhapsody, Labyrinth, Arachnes undsoweiter nicht zur Eigenständigkeit und zur differenzierteren Betrachtung der Szene durch die Öffentlichkeit bei. Möglicherweise ließen sich viele der verarbeiteten Ideen effektreicher mit einer anderen Stimmlage und rauheren Gitarrensounds umsetzen, aber das bleibt Geschmackssache.



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