![]() |
![]() von gl
Diese CD ist nicht neu, sondern erschien bereits im Jahr 2000 - warum sie also jetzt noch besprechen? Ganz einfach, weil sie tolle Musik einer exzellenten Künstlerin bietet und diese CD sehr gefragt war nach ihrer einzigen (!) Solo-Show in Deutschland
(Weinheim) am 12. Juli, so dass ich froh war, überhaupt noch ein Exemplar ergattern zu können. Davon abgesehen wurde sie erst verspätet für einen Europa-Release lizensiert. Auf dieser Scheibe interpretiert Lee Aaron altes Jazz- und Blues-Material
zurückgehend bis zu den 30ern, neben zwei Eigenkompositionen. Ich habe in diesem Genre keinen blassen Dunst und gebe dies auch unumwunden hier zu, somit kann ich ganz befreit schreiben, es würde absolut keinen
Sinn machen, sich nun plötzlich als verkappter Jazz-Anhänger zu verkleiden. Die brillante charismatische Stimme Lee Aarons kann auch hier voll überzeugen, durch ihr jahrelanges Touren hat sie keinerlei Schwierigkeiten sowohl in tiefen als auch in hohen Tonlagen kraftvoll zu
singen. Von dieser Platte wurden bereits 2 Singles ausgekoppelt, das erste Video zu "Why Don’t You Do It Right" (ein Song bei dem jeder, der auch nur ein bisschen Rhythmusgefühl hat, einfach mitgehen MUSS) kam aus den Stand auf Platz 2 der BRAVO-Charts in Kanada - wobei dies nichts mit dem gleichnamigen deutschen Heftchen zu tun hat. Die 2. Auskopplung "I'd Love To", von ihr selbst geschrieben, wurde von CBC zum besten Blues/Jazz-Titel des Jahres gewählt! Mehrere Songs kann man sich hervorragend
vorstellen des Nachts in einer Lounge, nur sie und ein Pianist (ok, gelegentlich braucht man noch den Saxophonisten) und dann erweist sie ihre Hommage an die Künstler, die sie beeinflusst haben, durch ihre gelungenen Interpretationen. Dieser Stilwechsel – wenn man ihn denn so bezeichnen will - klingt zu keiner Zeit verkrampft oder unglaubwürdig, die Sängerin ist mit Herzblut, Elan und voller Überzeugung dabei, was auch live absolut rüberkam.
|
![]() |
![]() |