Mader, Jeske, Hofmann et al: Heavy Metal made in Germany von rls anno 1998
Die Herrschaften vom Iron
Pages haben auch mal wieder zugeschlagen und sich „dem Propheten im eigenen
Lande“, sprich: der deutschen Heavy Metal-Szene zugewandt. In gewohnter
IP-Tradition werden Bigseller wie Accept direkt neben No-Names wie Amoreen
behandelt. White Metal findet sich allerdings kaum darunter, denn davon
gab’s in den Achtzigern, auf deren Vertreter man sich hier beschränkt,
hier nicht sooo viel. Positiv zu vermerken ist die hohe Anzahl aktueller
Interviews, die auch mit Vertretern längst verblichener Bands geführt
wurden. Nächstes Positivum: Matthias Mader hat wieder mehr geschrieben
als in „US Metal Vol. 2“, und Arno Hofmann
hat nach diversen Ausfällen in besagtem Buch über weite Strecken
zu alten Qualitäten zurückgefunden. Dafür hätte man
auf die Dienste von Quotenfrau Sandra Eichner besser verzichtet. Okay,
daß ich mit dem ausschweifend-herablassend-hochnäsigen Schreibstil
der Dame nix anzufangen weiß, muß ja noch nichts heißen
(vielleicht liegt’s ja auch an meiner Bavariophobie, denn immerhin weiß
ich jetzt, daß Madame Eichner genau 47 Kilometer von Traunstein entfernt
wohnt), aber was sie für Fehler eingebaut hat, müßte sämtlichen
bayrischen Kühen auf der Stelle die Milch versagen lassen. Nur ein
Beispiel: Im Axxis-Kapitel behauptet sie, die CD „Axxis II“ wäre das
Debüt der Band, „Kingdom Of The Night“ das Zweitwerk. Daß dies
gerade anders herum ist, merkt eigentlich selbst jeder senile Greis am
Titel von „Axxis II“ ...
Matthias Mader, Otger Jeske, Arno Hofmann et al: Heavy Metal made in Germany. Berlin: I.P. Verlag 1998. 224 Seiten. ISBN 3-931624-08-0. DM 26,50
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