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Pompeii, Joensuu 1685   25.09.2009   Leipzig, Ilses Erika
von kk

Es ist bewundernswert, mit welcher Beharrlichkeit und Ausdauer manche Bands die Clubs dieser Nation bespielen, davon einer kleiner als der andere und selten gut gefüllt. Als ich den Schlagzeuger der Band Pompeii, Rob, frage, ob die Location in Hamburg tags zuvor noch kleiner war als Ilses Erika, schüttelt er nach kurzem Überlegen lachend seinen Kopf. Bislang sind noch nicht einmal eine Hand voll Gäste gekommen. Den Texaner aus Austin scheint das aber nicht wirklich zu stören. Es ist eben auch recht unterhaltsam, Deutsch mit dem iPhone und Einheimischen zu lernen. Derweil stimmt der kleine bärtige Sänger, Dean Stafford, geschäftig seine Gitarre und der Rest der Band liegt in den Sofas des Clubs. Bis die Filmvorführung eine Etage über uns nicht vorbei ist, darf auch die Vorband Joensuu 1685 nicht anfangen. Als sie dann gegen null Uhr beginnt, legt sich sofort ein Klangteppich in die verwinkelten Räume. Die Atmosphäre ist trotz simpler Rhythmen und einer meist noch viel einfacheren Basslinie dicht und fast greifbar. Kontinuierlich bauen die drei Finnen Monotonien bis zur Gleichgültigkeit auf, um diese dann mit effektbeladenen Gitarren- und Keyboard-Soli zu brechen. Der Gesang tritt dabei eher in den Hintergrund. Pompeii kennen Joensuu 1685 auch erst seit heute Abend und hören geduldig zu. Mittlerweile sind vielleicht sogar um die zwanzig Leute in Ilses Erika. Als Pompeii beginnen, ist es zumindest gemütlich, eine ganz andere Stimmung durchzieht jetzt den Raum. Die Texaner wirken nicht so kalkuliert und publikumsfern wie ihre Vorgänger, auch wenn Dean ohne Brille spielt und das Publikum nicht sieht, wenn er singt, wodurch eine seltsame Intimität entsteht. Seine Stimme fügt sich perfekt in die Songs ein und auch ohne Streicher vom Album strahlen die Songs eine wohlige, natürliche Wärme aus. Der Applaus nach der Show deutet an, dass die wenigen Anwesenden eine Zugabe wollen. Pompeii sind sichtlich überrascht. "We play any song you want. If you don't know any, I assume you never heard us before.", schmunzelt Dean. Als keine Antwort kommt, spielen die Texaner "Relative Is Relative". Abschließend bedankt sich der kleine Sänger noch persönlich mit Handschlag bei den Anwesenden in der ersten Reihe. Also fast allen.

Joensuu 1685  Pompeii

Setlist:
WWGWDNR (Where We're Going, We Don't Need Roads)
The Viking
False Alarm
Assembly
Rabbit Ears
Future
Knots
NHFAR (Nothing Happens For A Reason)
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Relative Is Relative

Links:
http://www.myspace.com/joensuu1685
http://www.myspace.com/pompeii



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