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Life Of Agony, The Black Sheep   13.08.2009   Leipzig, Werk II
von kk

Ein Fünftel-Jahrhundert nach der Gründung von Life Of Agony begeben sich die New Yorker auf die "20 Years Strong"-Tour. Auf dieser verschlägt es die Alternative Rocker auf renommierte Festivals wie das Summer Breeze oder Area4, aber auch in Clubs wie das Werk II. Hier wird die Band um Keith Caputo von den Roadrunner-Mädchen The Black Sheep unterstützt. Wie diese es zu besagtem Label geschafft haben, stellt sich live als sehr gute Frage heraus. In der großzügigen halben Stunde, die ihnen gegönnt ist, spielen sie nämlich fast ausschließlich seichte Pop-Rock-Songs. Die sind spätestens nach Nummer drei nicht mehr auseinanderzuhalten. Der Elan des Frontmädchens reicht dennoch aus, um einige Konzertbesucher aus dem Bereich vor dem Werk II hereinzulocken. Mit "Schönen guten Abend Kiel!" greift sie dann noch einmal ordentlich ins Klo. Die Mädchen verabschieden sich und hinterlassen den Eindruck "langweilig bis nett".
The Black Sheep  Life Of Agony
Nach einer ausgiebigen Umbaupause wird es dunkel in der Halle. Life Of Agony lassen sich erst einmal ausgiebig feiern und beklatschen, bis sich die Band und dann auch Sänger Keith Caputo blicken lassen. Der ist zu Anfang der Show noch nicht so recht munter. In einem braunen weiten Hemd, mit den Haaren im Gesicht und einer dicken Sonnenbrille hält er sich dezent im Hintergrund. Die Band hingegen bangt und spielt sich bei diversen Soli die Finger wund. Keith Caputo ist wohl gerade erst aufgestanden und braucht für seinen hundertprozentigen Bühneneinsatz noch eine Weile. Seine Ansagen hält er kurz bis gar nicht. Im Laufe der Show taut der Frontmann dann aber doch auf, spuckt fette Batzen ins Publikum, nimmt von Zeit zu Zeit seine Brille ab und sucht sogar Kontakt zum Publikum. Die Meute vor der Bühne dankt es ihm und eröffnet bei Songs wie "Love To Let You Down" das Pogo sowie vereinzelte Pits. So rocken Life Of Agony die Willigen gemächlich zu Brei. Auf Songs, die einem den Kopf wegblasen, wartet man aber dann doch vergeblich. Daran ändern auch die Zugaben nichts. So steht man nach der reichlichen anderthalben Stunde Rock da und fragt sich, ob dieses Konzert gerade das Ergebnis aus 20 Jahren Band ist. Vermutlich teilt sich Keith Caputos Elan nun doch auf Life Of Agony und sein Soloprojekt. Im September ist er nochmal in Deutschland unterwegs, vielleicht dann etwas munterer.

Links:
http://www.theblacksheep.de/
http://www.lifeofagony.com/
http://www.keithcaputo.com/



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