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Doro, Crusader   09.05.2009   Speyer, Halle 101
von gl

Der Flyer zur Veranstaltung
Welch Unterschied: 8 Tage zuvor trugen die Ordner Anzug und Krawatte (beim Saga-Konzert) - heute übernimmt ein Motorrad-Club die Organisation des Konzerts sowie der Verpflegung und hier muß ein Lob ausgesprochen werden: Kaum bestellt, hat man seine Wurst in der Hand! Auch wenn einen das Gefühl beschleicht, daß hier mehr Karten verkauft wurden, als die Halle fasst, ist das heute ein Happening. Der Laden ist also picke-packe-voll, die Seitentüren bleiben durchgehend geöffnet und vor Ort gibt's die Überraschung eines Openers. Der passt wie die Faust aufs Auge (Doro spielte wenige Tage zuvor ihrerseits als Opener mit dem Original in England!), denn es ist die SAXON-Tribute Band CRUSADER. Jener wird - was doch mittlerweile seeehr unüblich ist - tatsächlich eine volle Stunde Spielzeit eingeräumt. Und diesen Auftritt noch einmal Revue passierend, muß ganz klar gesagt werden, dass die Band enorm Stimmung gemacht hat und mehr als wohlwollende Reaktionen bekam. Es ist zwar immer eine Gratwanderung, wie dies nun zu bewerten ist, da es ja "nur" Cover-Versionen waren, aber wollen wir keine Doktorarbeit draus machen. Die Mannheimer Jungs haben ihre Vorbilder äußerst ausgiebig studiert und bringen die Songs von SAXON eng am Original rüber. Bis hin zu Zitaten von Biff wie "You're not getting tired, are ya?!" Natürlich haben sie's "leichter", da jeder (na, bei manchen Songs halt doch nicht ...) die Songs kennt und mitsingen kann, aber draufschaffen mussten sie sich das Material ja erst mal und diese Aufgabe haben sie meines Erachtens hervorragend gelöst. (Und das scheint nicht die einzige Baustelle zu sein, denn 'n paar Wochen später habe ich den Sänger und einen Gitarristen dann bei AC/ID wieder Coversongs zocken gehört ...)

Standesgemäße Anfahrt der Fans!  Klar, was trägt man sonst für ein Shirt als SAXON-Coverband?

Crusader-Gitarrist im Crusader-Shirt  Und der Sänger von CRUSADER - natürlich im SAXON-Shirt

Klischees müssen gepflegt werden, Teil 2  Rückseite des CRUSADER-T-Shirts

Die Setlist von Crusader

In dieser bestens vorgewärmten Mai-Nacht hat es Doro natürlich nicht schwer und steigt wie immer top-motiviert und non-stop in Bewegung in den Set ein (deswegen gibt's auch kaum gelungene Fotos während der ersten drei Songs "Earthshaker Rock", "I Rule The Ruins" und "Burn It Up").
Too fast for foto: Doro  Doro-(Ersatz?-)Gitarrist Bas

Leder, Nieten, Lametta und viel Haut: Das kann nur unsere Doro sein  Doro
Sowohl die feierwütige Meute in der mittlerweile zu vollen Halle als auch die Truppe auf der Bühne geben heute abend alles. Zu Doro habe ich ein etwas seltsames "Verhältnis" - anfangs 1985 begeistert, verlor ich doch nach dem m.E. besten Album "Doro" 1990 das Interesse und verließ sogar einmal enttäuscht eine ihrer Vorstellungen (auf dem Mannheimer Maimarkt) zu ihrer Industrial-Phase. Inzwischen gehe ich (wieder) gerne auf ihre Auftritte und akzeptiere ihr ein wenig affektiertes Getue, da ich weiß, daß sie ein herzlicher Mensch ist, der sich stets um die Fans kümmert. Heute sehen die etwas am Line-Up Interessierten (die Zahl derjenigen wird sich wohl in Grenzen halten), daß Gitarrist Joey Taylor nicht dabei ist und wieder durch den Holländer Bas Maas (ehemals After Forever) ersetzt wird, und auch Keyboarder Oliver Palotai ist derzeit mit seiner eigenen Band Sons Of Seasons beschäftigt und bei diesen Shows im Mai nicht abkömmlich. Ob dies wirklich groß bemerkt wurde, wage ich zu bezweifeln, denn alle Augen sind ja sowieso auf den blonden Wirbelwind gerichtet. Und da kann man nicht anders, als der Düsseldorferin einmal mehr zu bescheinigen, eine wirklich harte Arbeiterin zu sein, denn das Konzert heute geht über 2 Stunden! Bereits stehend k.o. (Zitat: "Der Johnny, unser Drummer braucht 'ne Sauerstoff-Maske") wird ganz am Ende doch tatsächlich - zum ZWEITEN Mal - erneut "All We Are" angestimmt, weil das Gejohle der Meute kein Ende nimmt und man sie nicht gehen lassen will! Die ganze Organisation um DORO hat's verstanden: Verlange einen verträglichen Eintrittspreis (unter 30 Euro), performe jeden Set mit "Herzblut" (wie passend - neue Single und Song auf "Fear No Evil") und spule nicht dein Set runter - die Leute merken das. Genau das war nämlich heute nicht der Fall. So dass man beim nächsten Mal ja gleich in den (größeren) Maimarktclub gehen kann.

Fotos: Georg Loegler






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