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Metallica, Machine Head, The Sorrow   06.05.2009   München, Olympiahalle
von UG

Nur etwas mehr als eine Stunde und alle Karten ausverkauft. Der Erfolg von Metallica ist ungebrochen, trotz aller schwierigen Situationen in der Bandgeschichte. Und Metallica ist nicht eine historische Band aus den Achtzigern, sondern immer noch populär, wie man an der Jugend, die gnadenlos an dem neuen Videospiel die Songs runterreißt, sehen kann. Dass ich zu diesem Konzert ging, war eher Zufall, denn ein Arbeitskollege war auf Grund familiärer Angelegenheiten leider verhindert. Auf alle Fälle war die Karte ihr Geld wert, das kann ich schon mal vorwegnehmen und die bayerische Landeshauptstadt kein schlechter Tourauftakt für Deutschland.
Am Ort des Geschehens angekommen musste standesgemäß erst mal ein Bierchen vertilgt werden und dann ging es in die Halle, wo bereits die zweite Band ihr Set fast vollendet hatte. Leider war der Sound von Machine Head extrem mulmig, die Stimme des Sängers war (zumindest von meinem Sitzplatz aus) fast nicht herauszuhören, die Drums laut und im Vordergrund, die Saitenfraktion nur ansatzweise zu erahnen. Sicher ist die Halle akustisch nicht unproblematisch, bei mir kam allerdings der Verdacht auf, dass es so gewollt war, denn beim Headliner war das schlagartig anders. So geht das nicht, liebes Management! Doch die Jungs von Machine Head hatten sichtlich Spaß bei ihrer Arbeit, auch wenn im Publikumsbereich vor der Bühne noch große Lücken waren. Der Bann war gebrochen, als man ein Cover der englischen eisernen Jungfrauen präsentierte.

  
Nach einer kleinen Umbauphase dann das Großereignis, von den Kids bis zu den alten Hasen bereits sehnlichst erwartet. Ein Westernintro und bunte Laser und los ging's mit aller Wucht von dem aktuellen Album aber in "alter" Härte. Die Bühne inmitten der Halle war zwar flächenmäßig riesig doch unspektakulär, ein Backdrop war auf Grund der Anordnung nicht möglich. Doch von der Hallendecke über der Bühne schwebten vier Särge während des Sets immer wieder auf und ab. Doch neben dem neuen Material sollte es auch altes Liedgut geben - und das nicht zu knapp. Metallica wissen eben, was sie groß gemacht hat und dass auch die nur auf den ersten Blick ungewöhnlich vielen jungen Fans - eben auf den klassischen harten Thrash stehen. Und so war es ein einfaches Unterfangen, als Herr Hetfield immer wieder erwähnte, dass "es sich gut anfühlt an diesem Abend und ob wir noch mehr von dem alten Zeug möchten". Die Antwort war klar und nicht nur beim Publikum um die Bühne herum sondern auch auf den Tribünensitzplätzen kreisten die Haare um die Wette ...
  
Optische Schmankerl des Abends: die Saitenspieler posend versammelt neben Herrn Ulrich, diverse Mikrowechsel von Herrn Hetfield (in jeder Ecke und Kantenmitte eins). Nichts Neues, dass Lars die Trommeln auch im Stehen bedienen kann oder wenn sich die Bühne dreht (jeweils ein Viertel, so dass er am Ende des Sets komplett von allen Seiten betrachtet werden konnte) oder Kirk "The Ripper" Hammett permanent die Gitarren wechselt. Obendrauf springt Bassist Trujillo fröhlich umher. Bei "Battery" wurden dann die Flammen ausgepackt und die Moshpits wurden im Laufe des Sets auch immer heftiger und größer. Der Abend mit extremer Adrenalinausschüttung auf Grund der gut sortierten Setlist wollte schier nicht enden. Danke, dass wir verschont blieben von dem NewMetal-Gedöns "St. Anger". Vor der dritten Zugabe erfolgte der Aufruf von James, München "aufzusuchen und zu zerstören". Dabei wurden schwarze Metallica-Bälle ins Publikum geworfen und ein schönes Abendprogramm ging zu Ende. Angemerkt sei noch, dass Metaller immer noch entgegen ihres Aussehens "brav" sind, denn München steht heute noch unzerstört da. ;-)


Setlist:
Western-Intro
That Was Just Your Life
The End Of The Line
Harvester Of Sorrow
The Four Horsemen
One
Broken, Beat And Scarred
Cyanide (?)
Sad But True
The Unforgiven
All Nightmare Long
The Day That Never Comes (?)
Master Of Puppets
Battery
Nothing Else Matters
Enter Sandman
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n.n.
Whiplash
Seek & Destroy



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