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Apocalyptica, Sturm und Drang, Stam!na   27.10.2007   München, Zenith
von UG

Pünktlich startete das Konzert mit den Herren von Stam!na. Da sich Probleme beim Aushändigen des Fotopasses ergaben, verbrachte ich die meiste Zeit über allerdings vor der Halle. Ergebnis nach dem Warten war, dass ich doch keinen Fotopass bekam und die bei allen Bands starken Lichteinlagen dem geneigten Leser vorenthalten werden. Schade, denn der Mann am Lichtpult hatte jede Menge Equipment aufgefahren und auch Ahnung, Szenen farblich zu untermalen oder einfach nur leichte Effekte zu setzten. Und das bei allen drei Bands des Abends ...

Endlich in der Halle angekommen boten die fünf Finnen (Stam!na) einen Mördersound und viele kreisende Haare, voll geil! Wie gesagt, viel habe ich nicht mitbekommen, da der Auftritt auch nur rund 30 Minuten dauerte. Musikalisch wurden die härteren Geschmäcker mit einer Grindstimme über fast infernalischem Geknüppel bedient. Letzteres war aber nie eintönig, alle Instrumente hatten einen brillanten Part im Gesamtsound. Bis auf den Drummer, gut versteckt hinter einer schon lange nicht mehr gesehenen Festung, kamen auch immer wieder Backgrounds von Keyboarder, Basser und zweitem Gitarrist. Bei "Einer geht noch" oder der Frage "Wie geht's?" hatten sie beim Publikum Bonuspunkte gewonnen, der Funke sprang aber nicht so ganz über, da bedingt durch das Billing nicht extrem viele Hartgesottene anwesend waren.

Ganz anders bei Sturm und Drang: Mit Johlen wurden die Jungs begrüßt. Jungs ist hier wörtlich zu nehmen, denn die fünf Finnen sind im Schnitt nur 16 Jahre alt. Ihr Debütalbum "Learning To Rock" im Gepäck waren sie für mich die Überraschung und lieferten eine klasse und teilweise schon sehr professionelle Show ab. "Broken", durchzogen mit Keyboard-Gitarre-Wechseln, bot mir für die volle Halle zu viel Echo. Es folgten "Learning To Rock" und "Rising Son", letzteres - wie viele Stellen aller Songs - mit einem stark Stratovarius-lastigen Keyboard a la "Fourth Dimension". Der "Indian" erklang im eindrucksvollen Farbenspiel, ehe es bei dem gerne gecoverten "Fear Of The Dark" noch mal richtig abrockte und die Halle bebte. André Linman versteht eben sein Handwerk. Mit "Forever" verabschiedete sich leider schon wieder die Band, mit Sicherheit aber nicht "für immer". Noch ein paar Gigs und die Jungs spielen als Headliner!

Apocalyptica startete spektakulär: Aus dem Dunkel heraus sah man nur das Backdrop mit dem geflügelten Cello. Dann erklang ein tiefes Röhren und weißes Licht fiel von hinten durch die als Celloskull ausgebildeten Stuhllehnen - passend zum Opener "Worlds Collide". Absoluter Hammer! Berühmt geworden sind Apocalyptica bekanntlich durch das Spielen von Metal-Songs in klassischer Manier als Cello-Quartett. Und so durften an diesem Abend auch Sepulturas "Refuse/Resist" oder Metallicas Hits nicht fehlen. Die über zehnjährige Bühnenerfahrung ließ die Jungs auch bei einer gerissenen Saite kalt, Eicca spielte sich einfach in den Vordergrund der Bühne und schon nach wenigen Takten war das Cello im Hintergrund wieder einsatzfähig. "I'm Not Jesus" erklang nur als Instrumental, da Corey Taylor (Slipknot) nicht anwesend sein konnte. Drummer Mikko Sirén haute an diesem Abend auf die Felle, dass es eine wahre Freude war. Seine Energie, die schnellen Blastbeats unterstützen sowohl die Cover- als auch die eigenen Songs und geben neue Nuancen. Was ist zum Konzert noch zu sagen? Die Halle gefüllt, die Massen voll dabei, der Sound ausgewogen, die Lichtshow total geil. Die Songs gut aufbereitet, hier und da eigene Breaks ("Seek & Destroy"). Und so war es kein Wunder, dass die Herren zu insgesamt vier Zugaben gefordert wurden und diese (quasi als Überblick ihres Schaffens) auch erfüllten. Der Abend endete gemütlich und friedvoll bei einem kühlen Bier ...

Setlists:

Apocalyptica
1 Worlds Collide
2 Refuse/Resist
3 I'm Not Jesus
4 Fight Fire With Fire
5 Grace
6 SOS
7 Stroke
8 Seek & Destroy
9 Helden
10 Somewhere Around Nothing
11 Betrayal
12 Bittersweet
13 Last Hope
14 Hall Of The Mountain King
15 Enter Sandman
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Nothing Else Matters
Life Burns
Inquisition Symphony
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Seemann

Sturm und Drang
1 Broken
2 Learning To Rock
3 Rising Son
4 Indian
5 Fear Of The Dark
6 Forever



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