Sylvan, Blind Ego 06.05.2007 Hamburg, Logo von lene
Mit Metal-Intro beginnt der Gig von Blind Ego, die an diesem Abend die Vorband der Hamburger Band Sylvan geben. Sänger Paul Wrightson steht wie eine Mischung aus Gothic-Racheengel und Guildo Horn mit langen offenen Locken und wehendem, schwarzem Ledermantel auf der kleinen Bühne - fabriziert aber deutlich besseren Sound als Herr Horn. Blind Ego bieten melodische Halbballaden und mitreißenden Metal ohne dabei auf klangvolle Gitarrensolos zu verzichten. Sie präsentieren an diesem Abend viele ihrer neuen Songs, die gerade dieses Jahr auf dem Album "Mirror" erschienen sind. Viele der Lieder, wie beispielsweise "Moorland" (das auch auf der Myspace-Seite der Band testgehört werden kann) und "Don't Ask Me Why", sind geschickte Kombinationen aus Instrumentalpassagen und rockigen Refrains. "Mirror, mirror on the wall", ruft Wrightson ins blau-grüne Scheinwerferlicht, eingespieltes Stimmengewirr folgt, Gruselflair und darauf die Frage der Königin, wer wohl die Schönste ist im ganzen Land - das ist "Mirror", das dem neuen Album den Namen gibt, eines der eindrucksvollsten Stücke an diesem Abend. Man steigert sich im Tempo, es ist ein kreatives, individuelles und einprägsames Lied mit abruptem Ende. Weiter geht es mit "Black Despair", einer filmmusik-ähnelnden Ballade, die ebenfalls vom "Mirror"-Album stammt. Manchmal unterbricht ein unschönes Quietschen im Mikro und blendende Scheinwerfer stören. "Forbidden To Remain" gegen Ende des Auftritts ist eines der wenigen Lieder des Abends, die sich zäh wie Kaugummi ausdehnen und nicht enden wollen. Weniger "Schluss" kann manchmal auch mehr sein. Die erste Reihe des nur halb gefüllten Klubs brüllt "Zugabe" und die bekommt sie auch, endlich wieder rockig.
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