Erstaunlich, aber wahr. Auch wenn sie sich letztes Jahr in den Top 30 der deutschen Charts tummelten, haben Hard-Fi nicht wirklich den großen Durchbruch in Deutschland geschafft. Im Gegensatz zu Großbritannien, wo die Jungs mit ihrem Album "Stars Of CCTV" Platz 1 der Charts belegen. Umso besser für die Fans hier, denn so haben die Konzerte noch Qualität und die Band noch den Willen, die Massen auf ihre Seite zu ziehen.
Dies stellten sie am 25. Februar im vollen Star Club in Dresden unter Beweis. Die letzten Monate tourten sie durch Amerika und Europa - die Clubs wurden größer, die Massenbegeisterung nahm zu. Auch in Dresden reichte der ursprünglich gedachte Platz in der Scheune nicht aus. Verständlich, schließlich spielten die Newcomer nur vier Mal in Deutschland.
Mit dem erwarteten Maß an Routine, doch voll Energie starteten sie in einen großartigen Abend. Richard Archer (Gesang, Gitarre), Ross Phillips (Gitarre) und Kai Stephens (Bass) beherrschen ihren Musikmix aus Pop, Rock, Soul, Dub und Diskosound. Sie spielten ihr Album hintereinander weg. Mit einer Euphorie, welche nicht vermuten lässt, dass sie seit Monaten jeden Abend fast genau das gleiche Programm absolvieren.
Archer, lustig anzusehen als Rocker mit Triola, tanzte, sprang und wurde zunehmend enthusiastischer, je weiter die Stunde dahin ging. Er verzweifelte bei "7 Nation Army", denn gerade hier war es schwer, die Massen zu animieren. Wenngleich sie die Version nicht schlecht präsentierten, war es unnötig, diesen Geniestreich zu covern. Niemand erreicht bei diesem Song The White Stripes.
Seltsamer Weise gelang es der Band nicht wirklich, dass gesamte Publikum mitzureißen. Das lag wohl am Altersunterschied. Die Jungs auf der Bühne waren ein paar Jährchen jünger als die Hälfte des Publikums. Und die werfen sich dann doch nicht mehr so intensiv und halsbrecherisch in die Menge, wie noch fünf Jahre zuvor, sondern tanzen lustig vor sich hin. Das wiederum schien die Rocker zu irritieren.
Alles in allem war es ein super Konzert. Tanzbare Hits haben Hard-Fi ja schon auf dem Album "Stars Of CCTV" geliefert - nun zeigten sie, dass man (anders als Franz Ferdinand) auch eine Stunde lang großartig die Massen unterhalten kann.
Man kann also gespannt auf das zweite Album hoffen und sich freuen, die Band dann noch länger genießen zu können.

Setlist:
Intro
Middle Eastern Holiday
Gotta Reason
Better Do Better
Unnecessary Trouble
Tied Up Too Tied
Feltham Is Singing Out
7 Nation Army
Cash Machine
Hard To Beat
*******************
Move On Now
Stars Of CCTV
Living For The Weekend

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