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Skew Siskin, Thunderbolt   19.03.2004   Heidelberg, Schwimmbad-Musikclub
von gl

Der Flyer zur Veranstaltung
Zeit für endlich mal wieder "some no compromise Rock'n'Roll straight in your face"! Von einer der in dieser Stilrichtung authentischsten Bands Deutschlands, den immerhin auch schon seit 12 Jahren tätigen SKEW SISKIN aus Berlin mit ihrer charismatischen Frontfrau Nina C. Alice. Für nur 3,50 Euro Eintritt (hier trifft der groteske Fall ein, dass man sagen muss, das ist zu wenig!) wurde die Band hier unter Wert verkauft (jede Hobby-Dorfcombo verlangt heute 5-7 Euro!!), kann aber nichts dazu, weil Freitags generell dieser Preis gilt für den Komplex mit 2 Discos / Restaurant neben der Live-Bühne.

Thunderbolt
Zuvor wurde das zu dem Zeitpunkt spärliche Publikum von der finnischen Band THUNDERBOLT mehr oder eher weniger unterhalten, denn der Funke konnte während deren Set überhaupt nicht überspringen. Boten noch vor 2 Monaten an gleicher Stelle die Schweden AXENSTAR mit ähnlicher Musik, aber wesentlich stärkeren Songs einen Überraschungsgig, wirkten die Finnen etwas mühselig und zu gewollt. Zugegeben, sie hatten mit erheblichen Platzproblemen zu kämpfen, so wurde zweireihig performt: Bei Gesangsphasen stand der Sänger vorne auf dem der Band zustehenden Mini-Teil der Bühne, beim Gitarrensolo dann der Gitarrist! Das Schlagzeug stand rechts im vorderen Teil der Bühne, da hinten bereits das Set vom Hauptact stand, welches wohl nicht benutzt werden durfte. Mehrere verzweifelte Appelle, doch bitte eine CD oder ein Shirt zu kaufen, die Band habe wenig Geld, sie seien extra zu dieser Show angereist gekommen aus Finnland wirkten peinlich (und fruchteten auch nicht). Und dann passten sie auch gar nicht zum Headliner, der dann bei dem mit ca. 170 Fans bestbesuchten Konzert der Tour bis zu jenem Zeitpunkt zu den Klängen von "My Generation" die Bühne betrat. Nina in einer braunen Militäruniform mit Mütze und grimmiger Geste hatte natürlich alle Augenpaare auf sich gerichtet. Gleich mit dem ersten Song (vom Album "What The Hell") schossen uns die "Schrägen Vögel" - nichts anderes bedeutet der Bandname - die Lichter aus! Nina entledigte sich der Uniform und unter der Kappe kamen die blonden Haare zum Vorschein - Gejohle und "Nina"-Rufe! "Shake Me" vom neuen, mit "Album Of The Year" wunderbar betitelten Album wurde nachgelegt, und trotz neuer Rhythmus-Section keinerlei Unsicherheiten oder Abstimmungsprobleme sichtbar - Bassist Spray und Drummer Mario, der mal bei KINGDOM COME trommelte, wurden integriert - die Band ist tight, gut aufeinander eingespielt und ROCKT WIE SAU!!! Das auch vom neuen Album super abgehende "All Fired Up" und die auf dieser Tour endlich einmal befriedigende Resonanz und annehmbare Zuschauerzahl wurde von Nina und der Band wohlwollend und freudig zur Kenntnis genommen. In Ingolstadt und selbst in der Rofa in Ludwigsburg spielte man vor nur ca. 30-50 Nasen ... :-() Die auch recht zahlreichen MOTÖRHEAD-Fans wurden daran erinnert, dass Lemmy, der ja bekanntermaßen ein großer Fan und Förderer der Band ist, gerade mal so nebenbei der Band einen Song geschrieben hat ("Life's A Bitch").

Nina
Gegenüber der letzten Tour mit eben MOTÖRHEAD bekam man heute abend die Extended version von "In Another World" geboten mit eingearbeitetem "Whole Lotta Love" - raffinierte Übergänge, klasse gemacht. Gitarrist Jim Voxx (der auch Produzent, Engineer und Songwriter ist) steht cool auf der rechten Bühnenhälfte und überlässt die Show ganz der Sängerin. Und nach jedem Lied hat man ein ganz klein wenig das Gefühl, "So das war's jetzt - die Stimmbänder sind kaputt", so verausgabt sich Nina und holt das letzte aus ihrer rauchig-kehligen Stimme heraus. Nur dass sie während des gesamten Auftritts einen Kaugummi im Mund hatte, ist ungewöhnlich und eher hinderlich. Doch einer geht immer noch: Gegen Ende dann die neue Single "Goddess", und als (geplante) Zugabe dann noch "Fuck You" und der größte "Hit" der Band "If The Walls Could Talk" vom Debut, das sogar in einem Land wie der Türkei, wie Nina berichtet, von den Fans mitgesungen wird. Dann war Schluss (gleich sieben weitere Songs standen auf der Setlist, waren aber schon durchgestrichen gewesen bei Showbeginn?); keine Ahnung wie lange das Konzert ging, keine Zeit auf die Uhr zu schauen bei "Pole Position - Front row - center stage"! -> Time flies when you're having fun!

Jim Voxx
Setlist Skew Siskin:
(Intro-Tape: My Generation)
Shoot Out Your Lights
Shake Me
All Fired Up
Shadows Of War
Jesus Of Cool
In Another World
When The Sun Goes Down
Life's A Bitch
Out Of Sight
We Hate
Spend The Night
Goddess
Living On The Redline
-------
Fuck You
If The Walls Could Talk

Fotos: Klaus Weis



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