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Comeback Kid, Under Siege   18.11.2003   Chemnitz, ZV-Bunker
von cp

Obwohl ich vor Spielbeginn sonst gern mal zur Bühne gehe und die technische Ausstattung der Musiker begutachte, habe ich bei diesem Konzert darauf verzichtet, weil die Bands beide nicht aus der Gegend waren und ich davon ausging, dass sie sowieso nicht ihre eignen Verstärker usw. spielen können. Als Musiker muss man bei Auswärtsmucken und Konzerten mit anderen Bands manchmal nehmen, was da steht. Comeback Kid sind ja gewissermaßen sogar über den großen Teich gekommen. Unwahrscheinlich, dass die ihre eignen Verstärker mitgebracht haben. Eigentlich habe ich diesmal auch gar nicht so richtig daran gedacht.
Das Konzert begann gegen 22.15 Uhr mit der Band Under Siege. Die Band aus Hannover besteht aus 5 Musikern und wer die Bühne im ZV-Bunker kennt, kann sich vorstellen, dass es da doch ein wenig eng auf der Bühne war. Ihre Musik ist schöner Hard Core, wobei das Schlagzeug im Mix ein wenig dominierte, aber ich vermute, dass das in diesem Raum auch nicht so viel anders zu machen ist, zumindest ist das Schlagzeug bei meinem letzten Besuch im ZV-Bunker auch schon ein wenig dominant gewesen. Außerdem befindet sich der Platz des Technikers an der Seite neben der Bühne und nicht hinten in der Mitte, wo Mischpulte sonst meist stehen ... Von der Seite hat man als Techniker eben nicht den Eindruck wie von hinten. Die erste Ansage des Sängers war ein wenig witzig, weil eben dieser fast keine Stimme mehr hatte. Vielleicht erkältet oder zuviel geraucht. Und, man will es kaum glauben, nach 15 Minuten Spielzeit und 3 Titeln war das Konzert auch schon beendet. Dem Sänger versagte sein "Instrument" ...
Nach einigen Minuten begann die kanadische Band Comeback Kid, die sich zum Teil aus Ex-Mitgliedern der Band Figure Four zusammensetzt, erste Töne von sich zu geben und das gefiel ganz gut, vernahm ich doch den Klang von 2 Engl Savage Vollröhre-Gitarrenverstärkern (vielleicht hätte ich doch vorher mal die Amps ansehen sollen). Der Klang von Engl-Verstärkern ist für diese Musik einfach gut geeignet (Robert Kunz von brainfaq spielt auch einen Verstärker der Savage-Reihe von Engl).
Am Anfang gab es noch einige kleine Probleme mit einem Mikro, aber die waren dann fix behoben und es ging im Old School Hard Core-Stil richtig zur Sache. Da ich Old School auf CDs nicht ganz so oft höre, war ich doch ein wenig gespannt, wie sich Old School im Konzert antut. Und ich muss sagen, nicht schlecht. Das Schlagzeug war jetzt nicht mehr so dominant, was aber eine höhere Gesamtlautstärke zur Folge hatte. In letzter Zeit bin ich geneigt zu sagen: "Wer zu so einem Konzert geht, weiß das und bringt sich Stöpsel mit." Die Gitarren wurden zum Teil offen, zum Teil gedämpft gespielt, wobei ich die gedämpfte Spielart präferiere, weil der Klang kontrollierter klingt. Aber das scheint wohl ein Element des Old School zu sein. Da auch die Kanadier zu fünft zu Werke gingen, war es auch bei ihnen etwas eng auf der Bühne, was die Bewegungen der Musiker auf der Bühne manchmal ein wenig unkoordiniert erscheinen ließ.
Nach einer reichlichen halben Stunde Spielzeit war das Konzert dann auch schon beendet. Ich hab mir sagen lassen, dass Hard Core-Konzerte sowieso nicht so lange gehen. Der Eindruck, dass doch recht fix Schluß war, liegt wohl auch mit daran, dass die erste Band nicht wirklich lang gespielt hat. Da es nun nichts mehr zu hören gab, ging ich wieder nach Hause.
Die anfänglichen leichten Bedenken des Veranstalters, ob der Raum voll werden würde, weil einige Zeit vorher noch nicht so wahnsinnig viele Leute da waren, sollte sich bald zerstreuen, mit knapp 100 Leuten war der Schuppen ganz ordentlich gefüllt.





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