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Bang Your Head!!!-revisited   13.09.2003   Albstadt-Tailfingen, Zollern-Alb-Halle
von gl

Zu einem weiteren Treffen der Freunde metallischer Klänge hatte das "Heavy, oder was !?"-Team geladen, und nachdem man im April dieses Jahres an gleicher Stelle immerhin über 1000 Banger begeistern konnte, rechnete man mit ähnlicher Resonanz. Um es vorwegzunehmen, dies gelang (leider!) gar nicht, denn die Zuschauerresonanz war äußerst dürftig: Gerade mal ca. 300 bis maximal 350 Leute hatten massig Platz in der Halle. Am Preis kann es nicht gelegen hatten, denn 25 Euro im VVK ist m.E. ein fairer Deal für fünf Bands. Die wenigen, die kamen, mussten auch noch die bittere Pille schlucken, dass SHAKRA nicht auftreten konnten. Bereits am Spielort angekommen, erlitt deren Sänger Mark Fox morgens einen Asthma-Anfall und wurde mit dem Notarzt in das Krankenhaus gefahren! So kurzfristig konnte trotz Bemühungen kein Ersatz mehr organisiert werden.
Eröffnet wurde von den Holländern GODDESS OF DESIRE, die eher durch ihre Show denn musikalisch auffielen. Einige leichtbekleidete Damen tänzelten um ein Holzpodest herum, auf dem eine Schleuder stand, mit dessen Hilfe ein Klumpen aus Schaumgummimasse ins Publikum gefeuert wurde. Musikalisch ist ihr Death Metal (?) mit fürchterlich schlechtem Gesang gar nicht mein Ding, so dass ich nach 2 Songs im Vorraum lieber nach CDs stöberte.

Rawhead Rexx
RAWHEAD REXX konnten einige Leute mehr in die Halle locken - und stiegen auch spielfreudig und mit viel Posen (besonders seitens des Bassisten) ein. Die Band, deren Musiker ich aufgrund ihrer ex-Bands LETTER X und GLENMORE schätze, habe ich nun schon zweimal auf dem großen BYH-Festival gesehen, ihr Songmaterial kommt aber irgendwie nicht an mich heran. Dies liegt auch mit an dem Sänger, dessen Leistung mich nicht überzeugen kann. So war dann auch die Coverversion von "Heaven And Hell", die wirklich ordentlich dargeboten wurde, das Highlight des Sets. Oder war es doch die spektakuläre Showeinlage? -> Gegen Ende kam doch glatt das Bandmaskottchen, ein Monster bekannt von den Covern, ca. 3 m groß auf die Bühne gestelzt und tapste dort ein wenig herum. (Eddie lässt grüßen ...)
Rawhead Eddie

Der 1. Teil des bei Circle II Circle spielenden Fanclubs von den Anaheim Mighty Ducks

Der 2. Teil des bei Circle II Circle spielenden Fanclubs von den Anaheim Mighty Ducks
Im übrigen bekamen alle Bands verlängerte Spielzeiten aufgrund des Ausfalles was im CIRCLE II CIRCLE-Lager kurioserweise nicht angenommen wurde! Sie wollten lieber nur 60 anstatt der möglichen 70 Minuten spielen! (Sie werden wohl ganz einfach nicht genug Songmaterial parat gehabt haben .. - Anm. rls) Als dann der Fanclub der Anaheim Mighty Ducks auf die Bühne kam (immerhin zwei der Musiker trugen Trikots des Eishockey-Teams, das vergangene Saison überraschend im Endspiel um den Stanley-Cup stand) wurde die Begeisterung der kleinen Meute größer. Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass es sich bei der Band um das Baby von Zak Stevens, dem ehemaligen Sänger von SAVATAGE handelt, und er auch diverse Songs seiner ehemaligen Arbeitgeber in den Live-Set einstreut, die wie "Edge Of Thorns" natürlich zu großem Jubel führen. Spielerisch eine äußerst tighte Band wurde man live noch von einem Keyboarder unterstützt, der mittlerweile auch 6. Bandmitglied zu sein scheint. RAWHEAD REXX waren so freundlich und stellten ihr Schlagzeug zur Verfügung. Nicht wenige empfinden ja das CIRCLE II CIRCLE-Debut "Watching In Silence" klar besser als den letzten SAVATAGE-Output "Poets And Madmen" und dieser Meinung schließe ich mich absolut an. Was hier heute von den Kalifornien geboten wurde, war eine mitreißende Performance mit einem Ausnahmesänger, der genau die richtige Dosis Theatralik in seine Bühnendarbietung einfügte. (Die Band hat vermutlich einen Zweitwohnsitz in Deutschland, so dauerpräsent wie sie hier dieses Jahr sind: Juni Rock Hard-Festival, Juli Wacken, August Metal Dayz in Pratteln, September s.o. und im Dezember sind sie schon wieder hier für Christmas Festivals mit SAXON und DORO!!)
Zak Stevens

Krokus
KROKUS konnten dies eigentlich nicht mehr toppen, oder? Doch sie brachten es tatsächlich fertig, gleichzuziehen, denn die alten Herren haben gerockt wie Sau!! Und sie haben es genau richtig gemacht und das gespielt, was die Mehrzahl kannte und auch wohl hören wollte: "Long Stick Goes Boom", "Screaming In The Night", "Tokyo Nights" und das GUESS WHO-Cover "American Woman"! (Ja, endlich wieder in dieser Version! Jedes Mal wenn im Radio der olle Lenny Kravitz nölt, wünsche ich mir KROKUS!!) Die Schweizer um Fernando Von Arb und den zum 2. Mal zurückgekehrten Sänger Marc Storace legten also den Schwerpunkt, 90% des Materials auf die Jahre 1981-1983 und streuten gegen Ende sporadisch 2 neuere Songs ein. Es war eine Freude, dieses alte Material gar nicht altbacken sondern frisch präsentiert endlich mal wieder live zu sehen. KROKUS hatten bereits 2000 auf dem Hauptfestival mit anderem Sänger einen sehr guten Eindruck hinterlassen und haben dies nun getoppt, well done!
Ein Festival, das mehr Zuschauer verdient hätte und noch ein Nachsatz zu der "wundersamen Blitzheilung" des Herrn Fox, es ist erfreulich (für all die anderen Tourbesucher), dass es ihm besser geht und er nur einen Tag später wieder auftreten und ein Rockkonzert darbieten konnte, was sicherlich keiner gedacht hätte aber es hinterlässt auch irgendwie einen komischen Nachgeschmack, mehrere Anwesende hatten sich speziell auf SHAKRA gefreut ...
PS: Thanks an Thomas Michel, Jagger und das HOW-Team!






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