SAVATAGE: Poets And Madmen von tk (Steamhammer/SPV) Kaum eine andere Band im Metalbereich ist mit so vielen Vorschußlorbeeren gesegnet wie Savatage. Keine andere Band übt soviel magische Kraft auf ihre Fans aus wie Savatage. Da verwundert es doch sehr, daß sich die schreibende Zunft dieser Tage die Köpfe heiß diskutiert, wie gut oder schlecht die neue Savatage-Scheibe "Poets And Madmen" zu bewerten ist bzw. ob man diese Band überhaupt schlecht bewerten darf. Fakt ist, daß Savatage ihre Hoch-Zeit in den Jahren 85-89 hatten und an die Qualität von "Power Of The Night" niemals mehr heranreichen werden. Ferner ist mir unverständlich, warum man die New Yorker in die Power-Metal-Schublade steckt, bieten sie doch seit Jahren eher orchestral orientierten epischen Metal, der sich sicherlich auf einem qualitativ hohen Level bewegt, was man aber von einer Band, die so lange im Geschäft ist, auch erwarten darf. Nach dem überraschenden Ausstieg von Sänger Zak Stevens und Al Pitrelli (der nun bei Megadeth die Saiten zupft) durfte "Kettenraucher" Jon Oliva seine Stimmbänder wieder strapazieren. Nun, "Poets And Madmen" ist in der Tat nur eine durchschnittliche Scheibe. Der Opener "Slay With Me Awhile" klingt wie ‘ne angezogene Handbremse, "There In The Silence" nervt gar mit einem dance-mäßig-unterlegten Keyboardteppich. "Commissar" startet etwas behäbig, kommt dann aber mit typischem Savatage-Riffing in Schwung. "Drive" ist ein flotter Rock’n Roller, "Man In The Mirror" kann eine durch Spannung erzeugte Grundstimmung überzeugen, der Rest der Songs bleibt unspektakulär.
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