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PARTY.SAN OPEN AIR    10.-11.08.2001    Bad Berka
von Janet

Mitten auf der Wiese zwischen Bad Berka und Tiefengruben, in einer Senke nur wenige Kilometer südlich von Weimar, fand ein Wochenende nach Wacken das 7. PartySan statt. Was für eine krasse, aber verdammt angenehme Umstellung! Von 35.000 Leuten und viel zu wenig Klos im hohen Norden zu höchstens (auch wenn ich schlecht im Schätzen bin) einem Zwanzigstel dieser Menschenmenge, dafür aber in Relation bestimmt zwanzigmal mehr Klos, mitten in der Mitte von Thüringen, dem grünen Herzen Deutschlands. Anwohnende Landwirte haben uns erzählt, daß dieses Tal, in dem man die Festival-Location seltsamerweise erst sieht, wenn man fast davor steht, vom kältesten Klima in ganz Thüringen heimgesucht ist - das haben wir mit aller Härte zu spüren bekommen. Obwohl es Mitte August und tagsüber meistens T-Shirt-warm war, mußten wir, sobald Klärchen sich verabschiedet hatte, alles rauskramen, was wir klamottentechnisch bei uns hatten - am Freitagabend veranlaßte mich die Kälte gar dazu, trotz Nichtexistenz jeglicher Regenwolke meine quietschgelbe Regenjacke spazierenzutragen. Von diesem unangenehmen Umstand, für den ja keiner was kann, mal abgesehen, ist das PartySan auch in diesem Jahr wieder eines der familiärsten, gemütlichsten und entspanntesten Festivals gewesen. Schon die Begrüßung „Ein brutales Hallo an Euch Männerinnen & Männer!“ sorgt für ein Wohlgefühl in der Magengegend vor allem von uns Männerinnen. Endlich erkennt mal jemand unsere wahre Identität!
Auch wenn ich das im letzten Jahr anders gehandhabt habe, werde ich diesmal nicht so sehr auf die einzelnen Bands eingehen. In den einschlägigeren Magazinen findet Ihr sicher genügend Berichte. Hier nur ein paar beispielhafte Nennungen: Harmony Dies (immer einen Hingucker wert), Manos (ja, mal wieder, aber immer wieder gern, man hat doch sonst schon so wenig zu lachen in dieser Welt), The Haunted (für mich absolutes Highlight; die Schweden haben einen Hammer-Auftritt hingelegt und ihre At The Gates-Wurzeln wieder kräftig untermalt, ich hatte tagelang fieseste Nackenschmerzen!), Incantation (Headliner am Freitag, leicht enttäuschend), Adorned Brood (aus Dresden, wohl die stilistisch „anderste“ Band des Wochenendes) (aus Dresden??? – Anm. rls), Purgatory, Fleshcrawl, Finntroll (ja, auch schon wieder; leider nicht so gut wie letztes Jahr, fand ich), God Dethroned und als absoluter Headliner Benediction. Alles in allem also eine heftige Mischung aus Death-, Black- und Thrash-Metal. Wie auch im vorigen Jahr hatte man des öfteren mit dem Sound zu kämpfen. Ebenfalls wie im letzten Jahr hing hoch hinter dem Drumkit eine Leinwand, auf der man das Geschehen auf der Bühne auch aus weiterer Entfernung bestens beobachten konnte. Und wieder gab es am Sonnabend einen lustigen Ritterschaukampf, inklusive eines Wettkampftrinkens zwischen drei Mädels, äh, Männerinnen. Nach der letzten Band wird das Festivalgelände zwar ziemlich schnell geräumt, aber man kann herrlich noch bis ins Morgengrauen draußen im Bierzelt weiterfeiern und -moshen, z.B. zu Bathory, gelle?
Mein Anliegen ist es, allen Fans härterer bis härtester Mugge dieses Festival absolut uneingeschränkt wärmstens zu empfehlen. Auch wenn Ihr dort wenige bis keine Eurer Faves findet (so gings mir nämlich), lohnt sich ein Besuch allemal. Ich darf zwar wohl nicht unerwähnt lassen, daß es auch diesmal wieder eine Nazi-Klopperei gegeben hat, von der ich mal wieder überhaupt nichts mitgekriegt habe. Leute, kommt nächstes Jahr alle nach Bad Berka und macht diese Schweine fertig! (Sachte, sachte, das ist ja nun auch wieder keine Lösung, wenn ich mir die Antifa-Methoden heutzutage so ankucke ... – Anm. rls) Wo kämen wir denn dann hin, wenn wir sowas auf unseren Festivals duldeten???
Und nochmals ein dickes Hallo und Dankeschön an die Organisatoren - ich freu mich schon aufs nächste Jahr! (Hab auch meinen Müll brav in die Tüten verpackt!)
 
 




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