HARMONY DIES: I’ll Be Your Master von Janet
Stöhn, ich seh schon wieder
die Briefe vor mir, die uns erklären wollen, daß „sowas“ nicht
auf diese Seiten gehört... Also, kurz und schmerzlos: Meine Herrschaften,
hier erwartet Sie etwas, das mit der göttlichen Botschaft nicht allzu
viel zu tun haben dürfte. Im Booklet sind leider keine Texte abgedruckt,
aber kurze Sequenzen, die neugierig machen. Hier und da scheinen die Lyrics
auf persönliche und gesellschaftliche Mißstände hinzuweisen.
Die Musik dröhnt fett und wuchtig aus den Boxen - jawoll, wir haben
es hier mit brutalem Death Metal zu tun, der die uneindeutige Grenze zum
Grindcore des öfteren überschreitet. Melodien, wie der Bandname
schon vermuten läßt, sucht man hier vergebens. Doch, halt, einmal
wird man fündig: „Tuning“ geht mit einem zünftigen Blechrotzer-Intro
los. Ansonsten bewegen sich die Berliner ganz geschickt zwischen Midtempo
und Blastspeed hin und her und wagen zum Schluß auch noch einen kurzen
Doom-Ausflug. Solider Grunzgesang, baßlastige fette Produktion (Andreas
Hilbert von Golem war Knöpfchendreher) - ziemlich bodenständige
Sache. Nicht überragend, geht aber voll in Ordnung und eignet sich
prima, um sich dazu was ganz Schlimmes auszudenken, was man dem FC Bayern
München antun könnte.
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