Dream Diver 24.11.2000 Hermsdorf, Jugendhaus von Janet Die Potsdamer sind ja inzwischen
schon „alte“ CrossOver-Bekannte. Ihr Abstecher in den Osten Thüringens
war eine Gelegenheit, sie endlich persönlich kennen zu lernen, die
ich mir nicht entgehen lassen wollte. Und was soll ich sagen: Ich war begeistert!
Und das will was heißen, hatte ich doch tags zuvor Napalm Death in
Erfurt gesehen und war davon immer noch ganz geplättet. Außerdem
ist das Jugendhaus in Hermsdorf eine zwar hübsche, aber für DREAM
DIVER reichlich unpassende Location. Im Regelfall geben sich dort nämlich
Punk- und Hardcore-Bands die Klinke in die Hand, und dementsprechend ist
das Stammpublikum beschaffen. In Hermsdorf, das selbst lediglich durch
sein Autobahnkreuz bekannt ist, kennt keiner DREAM DIVER. Und es interessierte
anscheinend auch niemanden. Es waren vielleicht 20 oder 30 zahlende Nasen
anwesend, die allerdings wurden nicht enttäuscht. DREAM DIVER legten
live gegenüber ihrer aktuellen CD „606“
nochmal einen ganzen Zacken an Härte zu. Spielfreudig und routiniert
arbeiteten sie sich durch neues wie altes Material und waren kein bisschen
enttäuscht ob des mageren Publikums. Sie funktionierten auf der Bühne
wie eine Einheit - das viele viele Live-Auftreten macht sich bezahlt und
bemerkbar. Äußerst schade war auch noch die Winzigkeit der Bühne.
Da passen 5 Leute so schon grad eben drauf, und wenn sie sich dann noch
so gern bewegen (was man als Konzertbesucher sehr begrüßt),
ist es zum Haareraufen. Kein Wunder (aber trotzdem bedauerlich), dass Frontmann
Chris sich bei „Devil“ nur ganz zum Schluss mal ganz kurz an den rauen
Gesangsstil des Tracks auf der CD heranwagte - die Stimmung spornte ihn
eben nicht gerade an. Der Neue an der Gitarre fügte sich perfekt in
das Bandgefüge ein - und die Frage, wozu man denn eigentlich drei
Gitarren für alternative Rockmusik braucht, erübrigt sich ganz,
ganz schnell. Auch im Gespräch mit den Jungs wurde mir klar: die leben
ihre Musik, die Band ist wie eine Familie. Und eine heile noch dazu.
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