www.Crossover-agm.de Gegen den Trend ist immer Gut
DownloadDownload

Michael Köhn fragt nach ...

Im Zuge einer Umfrage veröffentlichte die Zeitschrift des Deutschen Rock- und Popmusikerverbandes, "Rockmusiker", eine Graphik, die den Musikgeschmack der Deutschen darstellte. Aus dieser Graphik ging hervor, daß nur etwa 30% aller Deutschen über 14 Jahre Klassik als ihre Lieblingsmusik angeben. 40% stehen, man höre und staune, auf Volksmusik, der Rest auf Pop, Rock, Folklore und Techno. Je nach befragter Altersgruppe verschiebt sich das Verhältnis.

Ein Gedanke ging mir beim Lesen dieser Graphik durch den Kopf. Ist es nicht so, daß der Bärenanteil der sogenannten geistlichen Konzerte, die in der Kirche veranstaltet werden, der Klassik zugeordnet werden müssen? Sind nicht Orgelvorspiel und -nachspiel in den meisten Gottesdiensten aus der klassischen Literatur?! Was bedeutet das nun aber; heißt das nicht, daß wir als Kirche mit unseren musikalischen Aktivitäten nur 30 Prozent aller Deutschen erreichen, vielleicht sogar nur 30 Prozent unserer eigenen Mitglieder (oder hat die Kirche eventuell so etwas wie eine Klassik-liebende Elite gesammelt?).

In der Kirche hat sich vieles geändert, Konzerte populärer Musik sind keine Seltenheit mehr, und sogar bei uns, im konservativen Zehlendorf, werden neuere Lieder hier und dort im Gottesdienst gesungen. Aber vielerorts ist das Thema Rockmusik in der Kirche noch eine heftige Diskussion wert.

Insgeheim wirft der eine oder die andere mir vielleicht vor, ich müßte dieses Thema in dieser Weise vertreten, da die kirchliche Rockmusik mein tägliches Brot ist. Ist es nicht aber so, daß diese Statistik auch zeigt, daß wir als Kirche, insbesondere wohl als Landeskirche, an einem Trend vorbeileben, der uns interessieren sollte?

Das Thema Musik könnte hierbei als symptomatisch betrachtet werden, da dieses Phänomen sich auch in andere Bereiche der kirchlichen Arbeit durchaus übertragen läßt. Natürlich kann es nicht das Ziel sein, jeden Trend bedingungslos mitzumachen, zumal man dabei meist den aktuellen Entwicklungen auch nur hinterherhinkt.

Wir sollten aber fragen, wer eigentlich die Menschen sind, die in unsere Gemeinden kommen, bzw. kommen sollten. Ich denke, wir sollten immer wieder neue Wege (Anm. d. Red.: Siehe auch MC "Längst ist es Zeit" von K.M.K.) suchen, unseren Glauben zu formulieren. Gott will die Menschen in ihrem Leben an dem Punkt ansprechen, wo sie gerade stehen; auch als Kirche sollten wir dies versuchen.

Im ersten Brief an die Korinther, Kapitel 9, Verse 20-23, schreibt Paulus:
 
"Den Juden bin ich ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden - obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin -, damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden - obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz Christi -, damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben."



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver