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Neues aus der Theaterwelt (04.03.2007)
von Henner Kotte

Janna Kagerer in Licht und Universum
Über "Das Ding" soll man rätseln

Es kommt, ist da und nicht zu fassen. Es existiert. Wie auch immer. Die Raumfahrer in ihrem heimeligen Schiff haben darob nix zu lachen, sie gehen nacheinander drauf. Bestialisch. Keine Chance zu entkommen. Und so weiter ... Yeah, altbekannt, diese Geschichte, sagen wir. Die Sigourney kämpfte bereits viermal gegens Untier. Und Kurt Russell besah sich "Das Ding aus einer anderen Welt". Und Ed Wood schon schuf solch Kult. Und das Alien aus dem Amazonas kenn wir auch. Und "Zehn kleine Negerlein" mußten schon bei Agatha Christie im closed room dran glauben. Jawohl. Was möchte uns das Dachtheater in der Steinstraße da zeigen?
Genau "Das Ding". Das neue Stück bedient sich natürlich all der Klischees, die wir kennen und lieben, doch sind sie wieder anders und ganz neu, einzigartig. Janna Kagerer hat die Mär für uns zusammengepuzzelt und verspricht die perfekte Mischung aus Krimi, SF, Horror und Trash. Wir sind gespannt. Am 18. April ist Premiere. Die Autorin ist ihrem Theatertext auch Regisseurin. Die Proben sind in vollem Gange rsp. Flug. Zur Seite und auf der Bühne stehen acht darstellende Menschen. Weitere außerirdisch Mitwirkende nicht ausgeschlossen. Wir sind uns des Geschehens und unsrer Gefühle nicht sicher, wir rätseln mit: Was ist denn der Grund, daß sich die Manschaft dezimiert? Und damit sind wir todsicher auf der falschen Spur. Haarsträubend! Humoresk! So unakzeptabel, daß es einfach gut ist.
Bislang war uns Frau Kagerer von den Connewitzer Cammerspielen aus dem Werk II her bekannt: "Schillerfrauen". "Miss Sara Sampson". Jetzt sehen wir die Autorin/Regisseurin in neuen Räumen. Neue Wege nämlich kommen auch anderswo an. Und da die Zusammenarbeit mit dem Haus Steinstraße angelegt war, konnte sie überzeugen und zeigt uns dort "Das Ding". Dieses allerdings ist nicht der einzig neue Raum, den Janna Kagerer betritt. Da ist manches angedacht und manches sicher. Dieses Jahr Sommertheater wird es von ihr geben auf der Rennbahn. Geschrieben wird an einem Roman. Einem Krimi. Mensch und Mörder eingeschneit. Wir ahnen Schlimmes a lá Anna Janson, Barbara Gill. Und fertig ist Jannas Musical "Seniorenparadies Wonnewinkel". Das ist natürlich eine abgefahrene Geschichte von ganz Alten und ihrem Drumrum. Dreißig Personen werden handeln (auch doppelt). Die Musik ist Piano. Geschrieben ward sie von Hannes Naumann - der übrigens auch die Noten zum "Ding" beisteuert. Hannes ist Informatikstudent und der Computersound mutet so außerirdisch an wie er muß. Mehr dazu unter der Adresse www.waldfee-musicals.de. Denn das "Seniorenparadies Wonnewinkel" soll nicht das einzige Werk dieser Richtung bleiben. Wir bitten darum.
Uns fasziniert, daß Janna Kagerer auch ohne alle Förderung ihre Projekte einfach durchzieht. Kein Genre, kein Ort, keine Idee, die sie nicht haben könnte. Kindergarten. theater fact. Wir werden sie sehen.
"Das Ding" ist zu sehen. Eine besondere Rolle spielt in dieser Inszenierung das Licht. Dunkel, hell, ins Antlitz, an die Wand und Black. Schwarz ist diese Zukunft nur im Stück. So lieben wir das.



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