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Neues aus der Theaterwelt (01.06.2003)
von Henner Kotte



Monster und Pastete Mensch
"Der Teufelsbarbier von der Fleetstreet" rasiert jetzt in Zwickau

"Es gibt ein Loch in der Welt wie ein riesiger Schlund. Und er ist gefüllt mit Menschen, die mit Scheiße gefüllt sind."
Was für eine Geschäftsidee! Da Fleisch und Gelder knapp, drängt Mrs. Lovett den Barbier in ihrem Hause zu immer mehr des Mordens. Dreimal durch den Wolf gedreht schmeckt ihr menschliches Pastetchen deliziös. Schamlos nutzt die Bäckersfrau die Leiden des "Sweeny Todd" für ihren Profit. "Der Teufelsbarbier von der Fleetstreet" kommt als Racheengel aus der Verbannung. Ein Richter nahm ihm Frau und Kind und verschiffte ihn nach Übersee. Von dort floh Sweeny, jetzt ist er zurück und will sich tödlich rächen. Und diesen Umstand, sehr geschickt, nutzt Witwe Lovett fürs Geschäft.
Was für ein Musiktheater! "Sweeny Todd ist ein Musical Thriller mit romantischen Balladen und komischen Songs", sagte Stephen Sondheim zu seinem Werk und trotzt den schönen Vorstellungen von Geschichte und Melodie. Es ist ein düsteres Stück aus dem London im beginnenden Industriezeitalter. Die Nebel wabern, und Jack the Ripper geht um. Dunkel ist alles: Behausung, Hygiene, Gemüt. Die Atmosphäre wird treulich geschildert in den Werken von Dickens, Conan Doyle und Karl Marx. Und eben darin spielt die traurig Mär des Sweeny Todd, der tatsächlich gelebt haben soll. Sein "Haus war vollgestopft mit Gut und Kleidern, ausreichend für 160 Personen. Ja, meine Herren Geschworenen, ich sagte 160 Personen."
Jetzt lebt der Mörder wieder, diesmal in Zwickau. Trotz der guten Ensembleleistung kann uns die Vorstellung nicht überzeugen. Dem Bühnenbild von Thomas Mogendorf sieht man die theatrale Finanzlage an: Es wackelt und droht zusammenzubrechen. Ganz schlecht, daß sich manch Szenen außerhalb des Gesichtskreises der Randgruppen abspielt (nur Mittelplätze besetzen!). Eine aufmerksame Regie hätte dies bemerken müssen, für Hörspiele wird im Theater nicht bezahlt. Überhaupt kommt auf der Weite des Bühnenraumes die Enge der Gegebenheiten nicht zur Wirkung. Nebel streichen eher übers Feld, als sich an Mensch und Haus zu teilen. An diesen Verhältnissen kann weder Sweeny Todd zerbrechen noch Mrs. Lovett den Deal ihres Lebens machen.
Folke Paulsen ist Sweeny in Gestalt und Nuancen. Sehr genau trifft er den Ton des verbitterten Menschen. Ihm zur Seite gibt Sabine Münkner eine Mrs. Lovett, der man kaum glaubt. In Alter und Stimme fehlbesetzt. Und mit dieser Diskrepanz verliert die Story bereits an ihrer Wirkung: Sexuelles Begehr, Eifersucht nimmt man diesem Paare nicht ab. Schad. Denn vor allem die jung Handelnden Jana Reiner, Dieter Goffig, Michael Simmen verkörpern Figuren glaubhaft und mit Engagement. Die Potenz sieht man dem Stücke an, zum Regisseure sagen wir, daß er uns enttäuscht. Ehrlich.
Was für eine Musik! Stephen Sondheim ist das Enfant terrible der Musical-Szene. Seine Kompositionen verweigern sich dem gängigen Empfinden. Seine Themen reizen den guten Geschmack. "Into the Woods" läßt Märchen in kein märchenhaftes Ende treiben. "Assassins" schildert das Zusammentreffen aller amerikanischen Präsidentenattentäter. Solch Konstellationen bieten wesentlich mehr der Reibungsfläche als "Cats" und "Mama Mia". Auch Stephen Sondheim als Person ist kein spektakuläres Spektakel. Fast verborgen gilt er gegenwärtig als Amerikas bedeutendster Komponist. Sicher: Seine Werke sind zynisch, böse, ungewöhnlich. Und genau dies ist uns Delikatess im schönen Theatereinerlei.
Was für eine Geschichte! Die hat alles was uns an alten Mordgeschichten fasziniert: Einen Helden, den das Leben beutelt. Eine Liebe, die allen Widrigkeiten trotzt. Böse Menschen wollen Böses. Gute haben keine Chance. Letztlich pflastern Leichen seinen Weg. "Wenn sich das Gefühl vage verbreitet, große wirtschaftliche Erfolge und Positionen politischer Macht verdankten sich nur allzu oft lediglich noch nicht aufgeklärten Regelverstößen, sinkt die eigene Bereitschaft, gesetzeskonform zu handeln." Da ist "Sweeny Todd", da ist Theater mitten im Leben. Und wenn wir auf gegenwärtige Politiker schauen, scheint die Frage Brechts noch immer berechtigt: "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen eine Gründung einer Bank?" Die Regisseure Georg Mittendrein uns Axel Stöcker verzichten in ihrer Inszenierung auf diese soziale Brisanz und erzählen uns die Mordgeschichte pur. Das ist ärgerlich, aber auch ohne die gesellschaftliche Dimension fühlen wir uns von der Moritat genehm unterhalten. Gute Geschichten kriegt keiner klein.

Panik vorm Freund
Johannes Kirchberg mag sich nicht (wir aber ihn)

Naja, das ist schon ein delikates Ding, wenn man sich nach Jahren mit alten Freunden trifft: Die Haare sind Glatze. Falten sitzen, der Hosenbund nicht. Und privat ... mein Gott, darüber möchte man gar nicht sprechen, denn einiges liegt da im Argen. Guter Rat tut not. Der Psychologe ist gefragt. Mann Johannes Kirchberg gerät an ein sehr ausgefallenes Exemplar und behauptet rätselhafter Weise: "Mich gibt's nur zweimal".
Chansontheater nennen Tom Reichel und Johannes Kirchberg auch ihre zweite Zusammenarbeit. Ehedem war die Frau weg, und der Held nahm's "Halb so wild". Jetzt ist eine Frau da, aber das Zusammenleben bietet auch da mehr als genug der Tücken. Johannes Kirchberg singt sein neues Programm nicht ab (wir wären enttäuscht). Er erzählt und beweist, das er die Künste beherrscht. Er komponiert, textet, singt und läßt seine neue Seite als Kabarettist entdecken. Dazu bewegt er sich außerordentlich einfallsreich auf seinem stillen Örtchen. Das hat was, ist nicht peinlich und ergreift uns Publikum.
"Morgen kommen die Kinder" weiß eine Mutter und läßt sich nicht gehen. Die Deutschen trinken, wissen wir, an Jahren immer jünger - das "Sauflied" eine angeheiterte Bestandsaufnahme deutschen Alltags, die nicht lachen macht. Der Charme vom "Caféhaus" verblasst wie der eigne. Und ein "Gutmensch" wird die Welt nicht retten. "Panik" hat der Patient nicht nur vor der eignen Gattin, seinem Freund und seinen Freunden. Panik macht ihm Krieg und Politik. Erzählte uns Johannes Kirchberg ehedem eine Geschichte privatissimo, geht dieses Programm über'n Horizont des Privaten hinaus. Auch der Protagonist ist mehr Darsteller als Interpret, wie man es üblicherweise vom Liederabend gewohnt. Richtig: Es ist ja auch Chansontheater. Und wenn Texter Tom Reichel und Sängerundkabarettistwortfinderundspielerundich Johannes Kirchberg weiter diesen Weg beschreiten, werden wir noch einiges sehen an solchen Highlights kleiner (?) Kunst.
Bewährter Weise am Klavier gibt's von Enrico Wirth mehr als nur den guten Ton. Das Kompliment machen sich Sänger und Begleiter selber beinah zu schön. Diesmal wird Enrico unterstützt von Stefan Locher, Per Winker und Andreas Moisa. Eine Band, die die Arrangements zu den Melodien schuf. Vornehmlich schrieb sich Johannes die Lieder selbst in den Leib. Alle bösen Texte dazwischen sind vom Reichel, Tom. Die Pointen liegen auf beider Seite. Wir ließen uns gern überraschen und harren des nächsten Auftritts und darauf, daß Zeitungen und Publikum wissen, was Chansontheater denn ist: Johannes Kirchberg und Kunst verblüffender Art. Angst vorm Freund muß da wirklich nicht sein.

Drei Jahrzehnte und ein halbes aus dem Leben einer Dame
Ulknudel, Femme fatal und Frau mit Herz: Olga Lomenko

Die Mutter hat sie schön gemacht: Höschen mit Spitzenborde, ein reizendes Kleid, frisiertes Haar. Es war ihr erster Auftritt. Der Kindergarten war gespannt und erst die Eltern. Drei Jahr und ein halbes zählte die Künstlerin. Natürlich war sie aufgeregt. Die Finger ringelten am Kleide. Am Vortragsende saßen die Hosen blank. Wie süß. Das Gedicht vom Großen Bruder war perfekt und eine Augenweide. Und man glaubte der Kleinen, daß sie eifersüchtig war auf alle, sie wollt den Großen ganz für sich allein. Applaus. Applaus. Verbeugung. Es war der erste Auftritt der Olga Lomenko. Und diesen Drang dahin zu öffentliche Schaustellung der eignen Kunst hat sie niemals wieder verloren. Sie hat ihn zur Profession gemacht. Wir begegnen Olga in Leipzigs allbekannten Häusern. Demnächst in Scharfrichterhaus zu Passau, in Schmidts Tivoli, Hamburg, und dann wieder neu im Krystallpalast Leipzig.
Dabei war die künstlerische Karriere der Lomenko so nie abzusehen. In Saporoshje ward Olga vor drei und einem halben Jahrzehnt in der Morgenröte geboren. Löwin, Aszendent Löwe. Eineinhalb Millionen wohnen in dieser sagenhaften Stadt, trotzdem bleibt sie ukrainische Provinz. Dort vor Ort erlangte Olga den Sieg der Matheolympiade. Ein Studienplatz in dieser Richtung war ihr sicher. Aber mit Abi eins und Mutter schrieb sie sich für Germanistik ein. Zwei Jahre Deutsch und deutsche Literatur studiert in Kiew. Dann anno '87 Uniriese Leipzig, Etage elf. In diesem, unserem Lande setzte sie ihr Studium fort. Diplom. Forschungsstudium, Thema: Peter Weiss. Irgendwann zahlte niemand mehr Stipendium. Es tat Not, sich was an Finanzen zu verdienen.
Olga trug Essen aus im Restaurant. Olga stand hinter der Theke der Schaubühne Lindenfels. Und Olga sang an jedem Ort. Und Freunde meinten, es könnt lohnen, die Bemühungen zu intensivieren und die Kunst zu pflegen. Olga pflegte. Anläßlich ihrer Geburtstagsfete gab sie sich zum Besten mit Chansons und Liedern russisch, deutsch. Dimitri Sacharow hat sie begleitet am Klavier (wie auch heut des öfteren). Küf Kaufmann sagte: Mädchen, Du badest in Deiner Faulheit. Wir machen mehr aus Dir. Was bedeutet: harte Schule. Disziplin. So entstand das Programm "Zum verstimmten Klavier". Uraufführung 1997 im Paulaner. Weitere Programme folgten ... "Tschechows Gesänge" ... "Etwas Flamenco mit Olga Lomenko" ... "Dem Leben entgegen" auch als CD. Und Anerkennung ließ nicht auf sich warten. Im Jahre zweitausend erhielt Olga den Cabinet-Cabaret-Preis als beste Newcomerin. 2002 setzte sie sich gegen alle Konkurrenz beim Tollwood-Festival München durch. Dieser Preis, eine der wichtigsten Auszeichnungen deutscher Kleinkunst. Presse und Publikum waren begeistert und lobten in höchsten Tönen: "Olga Lomenko ist ein Naturereignis, ein Vulkanausbruch. Ihre Lava trägt Lebensphilosophie, Ironie, Erotik, Wut, Poesie und Melancholie mit sich." Text und Musik schreibt sich Olga selbst auf den Leib. Frau, Weib, Mutter, heute, hier, mit Ängsten, Witz und Ironie. Arrangements zu den Liedern, den Chansons von Uli Singer, Uli Schrödter, Dimitri Sacharow. Fünf Jahre fünf Programme. Freizeit? Nun ja, doch eher selten. Sohn Jonas Anatol zählt sieben. Ansonsten Krimis, Fußball, Robbie Williams und John Malkovich.
Als dicke Ulknudel wurde Olga Lomenko einst entdeckt und führte durchs Programm des Krystallpalastes. Wir erinnern uns des Kit-Kat-Klubs, des "Tango im Schnee" und der "Gans ganz anders". Mittlerweile ist Olga schlank und moderiert wieder im Varieté noch dieses Monats. "Krauleinheiten" nennt sich dann der Abend. Organisiert vom bewährten Team Sacharow, Kaufmann, Lomenko. Thema sind Männer. Thema sind Frauen. Thema sind Träume, Alltag, Katastrophen. Auch in diesem Programm ist Olga Lomenko Olga Lomenko. Das war sie schon immer mit dreieinhalb Jahren. Mit dreieinhalb Jahrzehnten. Und dreieinhalb Jahrhunderte auch, wären sie möglich.

Sie kommen als Dame und gehen als Seemann
Olga Lomenko verteilt im Krystallpalast "Krauleinheiten"

Kraulen lassen wir uns gerne, wie überhaupt verwöhnen. Und nun verspricht uns der Krystallpalast genau dieses einen ganzen Abend lang. Wir harren und sind nicht nur emotional gespannt. Der Beginn ist unerwartet: Bianca hängt faszinierend im Tuch von der Decke. Dann betritt der Star die Bühne. Züchtig Mantel, Mütze, Schal. Und wie wir wollt auch der Regisseur, daß diese Dame unter der Bluse was sehen läßt. Doch erstmal werden die Kleider anbehalten und gesungen "Wenn die Mädchen nackt sind". Die wehrten Kollegen und Männer und Frauen bekommen ihr Fett weg.
Eindeutig: Es ist das Programm der Olga Lomenko. Küf Kaufmann hat es ihr auf, in den Leib inszeniert. Thema der Veranstaltung ist Thema Nummer eins: Das Verhältnis der Geschlechter und all die Möglichkeiten, die dazwischen existieren. Eine Damenkapelle entert die Bühne, "Manche mögens heiß". Olga ist nun nicht mehr Star, jetzt heißt sie "Waldemar" und "bricht die Herzen der stolzesten Frau'n". Ein Mädchen (oder Mann?) singt "Hey Daddy". Wir haben das Vergnügen und die Frage: Wer ist was? Und was ist wer? Die Antwort kann sich ein jeder selber gegeben.
"Krauleinheiten" zeigen das Können der Olga Lomenko als Milva und Hildchen Knef, als Zarah Leander und Frau im "Fieber". Erstaunlich die Wandelbarkeit von Stimme und Person. Im Teile eins des Abends ist Olga Macho, im zweiten Dame. Beim Orchester ist es umgekehrt. Die Damenkapelle "Sweet Sue" mutiert zum Chor der Matrosen und schmettert Lied gut. Im wirklichen Leben nennen die Mannen sich "Takayo". Da Kayo Escherich nicht nur als Gigolo aufhören läßt, wissen wir, daß die Musiker ihre Profession beherrschen. Auch Bandleader Uli Schroedter als Trottel kann fiedeln und begeistern. Von ihm stammen sämtlich die musikalischen Arrangements. Sicher: Melodie und Rhythmus sind die Attraktionen des Programms, und roter Faden Olga mit Texten zum Thema Nummer eins.
Doch das ist nicht alles. Neben Bianca in der Kuppel sehen wir Pierrot Jevgenij Pimonenko. Der traurig Clown wirbelt vom Hals seinen Kragen sehr poetisch. Und uns bleibt drüber nachzudenken, ist er einsam und allein, daß ihn niemand lachen macht? Letztlich beweisen Leoparden, daß Geschlechterrollen nicht festzulegen sind. Mann und Frau und oben, drunter, wer ist wer? Das sieht nicht nur fantastisch aus, es ist Equilibristik hoher Kunst. Wir sind begeistert.
Im Finale schlägt der Rhythmus völlig durch. Dann fällt der Vorhang, viel Applaus und Ausgekrault. Die Fragen bleiben: Gehen wir als Dame oder Mann? Vielleicht die Rollen tauschen wie die auf der Bühne? Fehlt Euch der Mut? Oder seid Ihr's zufrieden?

Schicksal am Rande der Wolfsschlucht
Schein und Sein im Theater der Skadi Riemer

Sommertheater vorm Gohliser Schlößchen, das macht was her. Und so wird das Spektakel gut gesponsert, und man möcht für's Geld was sehen. Der Regisseur engagiert die Mitwirkenden, und nun heißt's proben, proben, proben. Den wildromantischen "Freischütz" will man geben, da handelt's von der Liebe und von der Magie. Nur ist die Spieltruppe ihren Eitelkeiten, Gefühlen und Talent nicht eben mächtig. Dieser "Probeschuß für den Freischütz" droht zum vollendeten Desaster zu werden. Während die Schauspieler nichts zum Lachen haben, können wir ihr eitel Streben nach der hohen Kunst beobachten. Wir haben unseren Spaß. Das ist gewiß. Denn die harte Probenarbeit wird für uns zum Stück "Sommertheater".
Es ist bereits beste Tradition, daß das Schauspiel Leipzig und am Schlößchen Gohlis Sommers Theater gibt. Dies Jahr vertraut die Intendanz der leichten Hand des Regisseures Volker Insel. Der hat sich zusammen mit Dramaturgin Skadi Riemer auch die Story dazu ausgedacht. Dadafür gingen die beiden in Klausur aufs Schloß zu Goseck und dachten sich diesen Schauspiel vom Schauspielalltag aus. Konflikt des Stückes, Konflikt im Leben. Einiges, was sich da überschneidet von erwiderter und falscher Liebe, Intrigen, Haß und Unvermögen. Ganz so, wie wir des Sommers Theater sehen mögen: heiter, leicht und nicht banal.
Coautorin Skadi Riemer ist am Schauspielhause Dramaturgin. Seit einem Jahr können wir ihrer dramaturgischen Arbeit auf den Bühnen folgen: "Auf dem Land", Mein Neger", "Der Tod und das Mädchen". Im "Sommertheater" zeichnet sie erstmals auch für Idee, Handlung, Aufbau des Stückes mitverantwortlich. Das ist spannend. Spannend auch, was das Publikum zu dieser Arbeit sagen wird. Wir lassen uns gern überraschen.
In Leipzig geboren ist Skadi Riemer sommers 77. Theater hat sie interessiert. Sie hat mitgewirkt, ein Praktikum bei der Dreigroschenoper-Requisite absolviert (man erinnert sich noch heut an sie). Skadi hat sich auf der Schauspielschule beworben. Doch unbedingt auf offner Bühne stehen mußt sie nicht. Sie hat vor Ort in Leipzig Theaterwissenschaften studiert. Engagements folgten in Halle/Saale, Frankfurt/Main, nunmehr Leipzig/Pleiße, Heimatstadt. "Dramaturgie ist schon meins", sagt Skadi, Traumjob. Am Detail arbeitet sie gern, Menschliches und Neues sind ihr angenehmer als Klassiker mit all ihren Über- und Unterinterpretierungen. Das "Sommertheater" ist so ganz in ihrem Sinn.
Ab 28. Juni sehen wir den "Probeschuß für den Freischütz" und Bettina Riebesel, Jörg Dathe und all die Schauspielschüler vom Studio Leipzig. Ernst wird die Oper nicht gegeben, dafür bürgen die Namen Skadi Riemer, Volker Insel und das Improvisationstalent der Spieler. Diese Probenarbeit wollen wir genießen, wie's im "Sommertheater" üblich.



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