www.Crossover-agm.de Die Bücher der Gebrüder Kotte (08.05.2016)

Im Buch wird Gertrude Stein auf dem Sterbebett zitiert, die auf die Frage "Wie ist die Antwort?" erwidert haben soll: "Wie ist die Frage?" Die Philosophie ist eine ehrenwerte Beschäftigung. Und für Außenstehende schwer verständlich. Thomas Cathcart und Daniel Klein versuchen mit Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar ..., diese Wissenschaft mit Witzen zu erklären. Das ist vergnüglich zu lesen und wenn man die richtige, nein, die passende Art von Humor hat, kann man auch herzlich über die Witze und Anekdoten lachen. Ein Lehrbuch wird dadurch natürlich nicht aus der Broschüre, zu oberflächlich und populärwissenschaftlich sind notwendigerweise die Analysen. Damit werden nur die Grundkenntnisse erneut referiert. Aber zum tieferen Verständnis der Welt sind Witze letztendlich hilfreicher als dicke Folianten und so ist das Buch empfehlenswert für das Schmökern nebenbei und ein gutes Gedächtnis empfehlenswert für die nächste Party.

Der TES (Tu Es Selbst) Verlag aus Erfurt macht sich verdient um das Gedenken an die guten Zeiten der wissenschaftlich-phantastischen Literatur in der DDR. So gibt es wieder kleine Hefte "BunTES Abenteuer", die an "Das neue Abenteuer" erinnern und den eher symbolischen Preis allemal wert sind. Und auch dem Vermächtnis der Autoren fühlt sich der Verlag verpflichtet. So erschien mit Bilder einer anderen Welt postum eine SF-Erzählung von Curt Letsche (u.a. Autor von "Verleumdung eines Sterns" und "Raumstation Anakonda"). Damit ist ein gutes Werk getan, aber leider kein gutes Werk erschienen. Auf einem Planeten, auf dem eine Art Urkommunismus herrscht, werden Fernsehaufzeichnungen von der Erde empfangen. Die Interpretation ist schwierig, ja unmöglich, weil die Voraussetzungen (immer wieder spielt das Geld eine Rolle!) so unterschiedlich sind. Trotzdem, in Puncto Mode und Sex können die menschenähnlichen Aliens noch von der Erde lernen. Da kein Lektorat stattgefunden hat, ist der Erzählfluss von zahlreichen Wiederholungen gestört, die Erkenntnisse der Studiengruppe sind sprunghaft und widersprüchlich und insgesamt ist das Buch altbacken. Nur für wirkliche Fans der DDR-SF und für Sammler von Letsches Werk mit Vollständigkeitsanspruch.

Softwareentwicklung und Lyrik, das passt einfach nicht zueinander. Frank R. Gutacker und Andreas Engel sind angetreten, mit {IT-Lyrik} das Gegenteil zu beweisen. Allerdings sind auch sie gescheitert. Was wahrscheinlich für große Erheiterung bei den beiden Kollegen sorgt, ist für Außenstehende, egal ob Künstler oder Informatiker, ein Trauerspiel. Die Knittelreime mögen sich für eine Faschingsrede eignen, jedoch wird sich der Inhalt niemandem erschließen. Meine Hypothese: Auch den Verfassern nicht mehr. Deshalb: "Ich bin begeistert, was für Reime! / Da bleib ich hier und geh nicht Heime / und änder' was du vorgeschlagen / Und mir im Reime vorgetragen". Lieber nicht. Dieses Buch wird nichts zur Verständigung beitragen. Setzen wir lieber auf die friedliche Koexistenz der Fachgebiete und versuchen, ab und zu einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Die Autoren widmen sich sicher wieder regulären Ausdrücken.

Der 11. September hat in unglaublicher Art und Weise die Weltgeschichte beeinflusst. Und es existieren verschiedene Deutungen über die Urheberschaft. Zum Glück hat Gerhoch Reisegger bereits 2004 Die Bildbeweise zusammengefasst und als Buch veröffentlicht. Leider, und man hätte es sich denken können, sind diese Beweise in Zeiten von Photoshop nicht zu erbringen. Da hilft leider auch die mitgelieferte CD mit verschiedenen Powerpoint- und Worddateien nicht weiter. Der Autor hat sich intensiv und bestimmt guten Gewissens an das Vergrößern von Bildern und das Auszählen von Pixeln gemacht. Um danach mit verschiedenen Trajektorien, Ausgleichsrechnungen und Formeln nachzuweisen, dass alles, aber auch wirklich alles getürkt ist. Bis hin zu den springenden Menschen, die seiner Meinung nach fotomontierte Turmspringer sind. Das ist leider zu kurz gegriffen und der Wahrheitsfindung abträglich. Also lieber zu seriösen Werken greifen und die Abläufe unabhängig von den Bildern bewerten!



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