Auch wenn sie nicht immer leicht zu bekommen waren, seine Bücher stehen in vielen Regalen von DDR-SF-Fans. Karl-Heinz Tuschel war zu DDR-Zeiten Bestseller. Seine Bücher verkauften sich millionenfach im Ostblock. Dies ist bei seinem posthum erschienenen letzten Buch nicht zu erwarten. Denn es ist im Halleschen Projekteverlag (www.projekte-verlag.de) in kleiner Auflage erschienen. Eine dankenswerte Arbeit, denn neben bekannten Geschichten sind auch bisher unveröffentlichte Werke des Altmeisters enthalten. Im bekannt sachlichen, unauffälligen Stil sind nicht nur hard-boiled SF-stories sondern diesmal auch geradezu lyrische Kurzgeschichten enthalten. Ein Highlight ist auf jeden Fall "Das Lächeln der alten Dame". Schon dieses Erstkontaktes wegen lohnt es sich, die Tuschel-Sammlung im Bücherregal zu vervollständigen!

Es hat alles schon mal gegeben. Stimmt nicht ganz, denn früher war es ganz neu und frisch, während wir heute den zweiundvierzigsten Aufguss erleben. Oder es lassen. Denn jetzt können wir wieder ein Original genießen: Wolfgang Jeschkes "Der Zeiter". Wolfgang Jeschke ist durch seine lange Tätigkeit als Herausgeber bei Heyne der unangefochtene Großmeister der Science Fiction. Seine Erstlinge bringen es jetzt auf schlappe vierzig Jahre. Und die merkt man ihnen auch an. Es geht nicht um vordergründige Action, nicht um knappe Bikinis oder stramme Muskeln, sondern es geht um existentielle Themen. Atomkrieg, Zeitreise, Außerirdische. Die längste (und beeindruckendste) Geschichte ist "Der König und der Puppenmacher". Ein Lehrstück über die Paradoxien der Zeitreise. Und wer weiß, vielleicht ist auch unsere Zeitlinie mit Siegeln gesichert, damit bestimmte literarische Kleinode nicht verschwinden. Danken wir trotzdem vorerst dem Shayol-Verlag und warten wir auf den nächsten Band der gesammelten Werke.

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