www.Crossover-agm.de Zethlingen? Zethlingen! Eine Idee wird nicht müde
von Christoph Noetzel

„Wassendas?“


 


Den lauschigen Ort im Norden Sachsen-Anhalts werden wohl die wenigsten kennen. Aber seit 1994 gibt es hier in den Osterferien ein - komplett ausgedrückt: „Gitarren-und Keyboard-Seminar“ - in Insiderkreisen kurz „Zethlingen“ genannt.
Angefangen hatte es mit der Suche nach neuen geistlichen Liedern zum Thema Konfirmation, welche in den nördlichen Regionen unserer Kirchenprovinz zwischen Ostern und Pfingsten stattfndet. Die Idee, eine Konfirmation mit den Jugendlichen und nicht für die Jugendlichen vorzubereiten, ist ja nicht neu. Aber Lieder, die stilistisch zeitgemäß sind und inhaltlich den Nerv der Jugendlichen treffen, aber auch Aussagen über unseren Glauben und dem neuen Bekenntnis zu Gott - der Konfirmation eben - haben, sind schwer zu finden.
Ne Marktlücke also? Seien wir mal ehrlich: Die meisten Kirchenbands haben mal mit solchen Liedern angefangen, aber irgendwann gemerkt, daß diese nicht die totale musikalische Beglückung mit sich bringen - irgendwie fehlt da so der rechte Saft. Vielleicht verlangt man den Liedern auch zuviel ab:
* verständliche und eindeutige Textaussagen mit entsprechenden Glaubensinhalten
* eingängige Melodien, die trotzdem Niveau und Musikalität haben
* raffinierte Arrangements, die außerdem durchsichtig und logisch sind (man soll ja den Text verstehen...)
Hauptproblem ist wohl die liturgische Einbindung der Lieder in den Rahmen des Gottesdienstes und die daraus resultierenden Erwartungen an Inhalt und Interpretation. Hier wird immer nur eingeengt und  angepaßt  - die Lieder müssen zum Gottesdienst passen und nicht andersherum.
Kann man frischen Wind liturgisch kultivieren? Den Teilnehmern von „Zethlingen“ war’s egal. Sie kamen mit Gitarren, Keyboards, Flöten u.a.m. angereist und musizierten bis zum Abwinken. Für jedes neue Lied wurden Arrangements erarbeitet, manchmal mehrere für ein Lied. Texte und Interpretation wurden diskutiert, Mehrstimmigkeit ausprobiert. Ziel war es, diese Lieder in kleinen Gruppen (zwei bis fünf Leute) zu Hause in den Jungen Gemeinden, bei der Konfirmation oder dem Gemeindefest vorzutragen bzw. einzubringen. Pro Jahr waren es jeweils sechs Lieder, und es hat sich somit für einige, die öfter dabei waren, ein beachtlicher Fundus von Liedern „zusammengeläppert“. Und wie weiter? In den 1998er Osterferien war „Zethlingen“ zum fünften Mal, die Nachfrage ist da, der Bedarf auch. Den Jugendlichen macht es Spaß, die Lieder zu singen, und die Lieder ziehen ihre Kreise, das ist vielleicht das Schönste.
Gut ist auch, daß über diese Lieder weiter diskutiert und gestritten wird. Sowas hält jung.

Nachbemerkung:
1997 ist die Arbeitsmappe „ZethIingenSongs“ erschienen, in der 10 Lieder mit Gitarren- und Tastenbegleitung und ausführlicher Anleitung enthalten sind.
Erhältlich bei: Amt für Kinder- und Jugendarbeit, Leibnizstr. 4, 39104 Magdeburg
Tel.: 0391/5346-460, Fax: 0391/5346-459

Infos gibt's außerdem emailenderweise bei Christoph Noetzel.



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