Die Kirchenprovinz
Sachsen besitzt deutschlandweit nicht nur die größten Ländereien
- sie hat auch die meisten Kirchen im Verhältnis zu den Kirchenmitgliedern
- ein schwerwiegender Rekord!
Fast
jedes Kaff hat eine eigene Kirche mit Orgel, die es zu unterhalten oder
zu erhalten gilt.
Aufgrund
der geringen Mitgliederzahlen und auch der kirchlichen Mitarbeiter ist
in vielen Kirchen nur noch selten etwas los - oft schweigt die Orgel oder
gammelt still vor sich hin (allein im Kirchenkreis Osterburg im Norden
Sachsen-Anhalts gibt es über 80 Kirchen mit Orgeln, von denen pro
Sonntag höchstens 10 gespielt werden).
Den
meisten Gemeinden ist klar, daß sie etwas tun müssen, aber das
bissel Geld reicht oft nur für die nötigsten Dachreparaturen.
Orgelreparaturen sind teuer, und Zuschüsse gibt es keine - da sind
guter Rat und Ideen gefragt!
Angefangen
hat es in den 80er Jahren als Praktikum für Studenten der Kirchenmusik:
Die sollten die Orgel auch mal von innen kennenlernen und nicht nur auf
ihr spielen können.
Darum
wurde innerhalb einer Woche unter Anleitung eines erfahrenen Orgelbauers
eine Orgel auseinandergenommen, gereinigt, eventuell gegen Holzwurm behandelt
und dann wieder zusammengebaut und neu eingestimmt. Kleinere Mängel
wurden behoben, soweit das in diesem Rahmen nötig und möglich
war. Den Abschluß der Woche bildete eine kleine Abendmusik, in der
den versammelten Gemeinden ihre Orgel vorgeführt und wieder übergeben
wurde.
Natürlich
war dies keine Orgelsanierung, wie sie eine Spezialfirma durchgeführt
hätte, aber immerhin war die Orgel wieder zu spielen, anzuhören
und in ihrer Substanz für Jahre gerettet, und - auch die entstandenen
Sachkosten konnte die Gemeinde aufbringen.
Inzwischen
hat sich der Kreis erweitert - sowohl an interessierten Kirchengemeinden
als auch an (orgelbau)technisch interessierten Jugendlichen, so daß
die Orgelbauwoche zu einer regelmäßigen Einrichtung geworden
ist.
Reparaturbedürftige
Orgeln gibt es noch mehr als genug! Auch wenn die Orgelbauwochen in erster
Linie mit den Jugendlichen der Region (bei denen Interesse und die Liebe
für ihre Orgel geweckt werden sollen) durchgeführt werden - wer
von Euch Lust hat, bei einer Orgelbauwoche mitzuarbeiten, kann sich gern
mit mir in Verbindung setzen.
Aktuelle
Infos gibt's emailenderweise bei Christoph
Noetzel
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