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travel Agency
von rls anno 1999

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Die Leipziger Band travel Agency gründete sich im Februar 1997 - ein Schelm, wer da behauptet, sie seien durch das in just diesem Monat erschienene erste Heft eines Blattes namens CrossOver inspiriert worden. Der Bandkern besteht aus Hendrik Herchenbach (b), Konrad Roscher (dr), Johannes Moritz (piano, diverses Gebläse) und Andre Köhler (g). Um diesen Kern herum gibt es noch weitere Bläser, MCs und Sänger. Diese Leute erzeugen ein Soundgebräu, welches ich auf den ersten Hör so gar nicht einzuordnen wußte. Das Kernquartett beantwortete meine Fragen wie folgt, wobei ich zugeben muß, hier und da ob der szenischen Fachterminologie etwas auf verlorenem Posten zu stehen. Aber lest selbst:

travel Agency

Ihr nennt Euren Sound "Soulful SpaceFunk". Wenn jemand sich darunter nichts vorstellen kann - wie würdet Ihr es ihm zu umschreiben versuchen?

Johannes: Für einen, der sich an Musikstilen orientiert: Funk und Soul im Vordergrund, HipHop und Jazz im Hintergrund.

Hendrik: Ohne Trip geht's nicht!

Wenn ich diesen Terminus lese, erwarte ich eigentlich auch ‘n paar spacige Elemente im Sound. Die konnte ich auf den drei Demotracks, vom Intro zu "Night Vision Movies" mal abgesehen, aber nicht ausmachen ...

Andre: Wer unsere Musik kennenlernen will, sollte uns besser live hören! Den Space mußt Du erleben, da bleibt es nicht beim Hören.

H.: Hör Dir "Night Vision Movies" an, come on down und zieh Dir die Frau rein, die sich den Sonnenuntergang nur umgeben von Meer betrachten möchte, und sag mir, was SPACE ist?!

Hendrik, Du warst mal bei Bulletproof, die mir - Schande über mich - aber nicht geläufig sind. Vielleicht ein paar Sätze über die Band - gibt’s sie noch, was für Mucke macht(e) sie?

H.: Schande über Dich! Bulletproof lebt als Legende weiter. 2 weiße Nigga - ein Wort! Deutscher HipHop-squad!

Ihr habt Thomas Zietschmann von White Noize im Line-up. Speziell der Reggae-artige Mittelteil von "Night Vision Movies" erinnerte mich stark an diese Combo, und ich war überrascht, im Booklet zu lesen, daß Thomas bei dem Song gar nicht mitwirkt ...

Konrad: Wir haben uns sehr gefreut, mit Thomas zusammenarbeiten zu können; ebenso gehen fette props an Lanny Top (Messer Banzani), der den Reggae-Part in "Night Vision Movies" getoastet hat. White Noize war eine gute Band, dieser Song weist jedoch keine White-Noize-Eigenschaft auf.

Juliane Wilde ist ob ihres Mitwirkens bei den Hermunduren auch keine Unbekannte mehr. Gibt’s die eigentlich noch, singt Juliane jetzt in beiden Bands, oder wie ist das?

H.: Julia singt bei den Hermunduren und travel Agency.

K.: Die Hermunduren sind 'ne geile Band.

Wie wichtig sind Euch die Texte, und wovon handeln sie?

A.: Ich denke, daß jeder Teil unserer Musik enorm wichtig ist. Der Anspruch an die Lyriks ist genausohoch wie an jeden Musiker.

J.: Unsere Texte haben keine spezielle Message, sind wohl größtenteils aus dem Leben und seinen resultierenden Umständen, Gefühlen und Gedanken herausgegriffen.

Was soll uns der Bandname sagen, und warum schreibt Ihr travel klein, Agency aber groß?

J.: Diese Schreibweise ist frei erfunden und basiert nicht auf wahren Tatsachen.

H.: travel Agency sind Reisevermittler für Eisenbahn, Flugzeug, Schiff oder UFO; such Dir Dein Beförderungsmittel selber aus.

J.: Ich denke, Du als Hörender unserer Sounds sollst mit uns durch die unterschiedlichsten Feelingsebenen reisen, spüren und erleben.

Wie läuft Euer Songwriting ab? Jammt Ihr eher im Proberaum, oder kommt einer mit fertigen Ideen an?

K.: Geniale Idee im Probenraum, Konzept zu Hause und Text eingefügt.

"Moonwalker" hat durchaus das Zeug zu einem kleinen Hit. Gibt’s Clubs oder Radiostationen, die den schon gespielt haben?

K.: Nein. "Motherland" war bei Energy on air.“

Ihr wart im Finale des 1998er Leipziger Rockwettbewerbs "Der Große Preis". Wie war’s am 5.12. im "Haus Leipzig", welchen Platz habt Ihr belegt, und hat Euch das Ergebnis schon was Konkretes eingebracht (Giganfragen, Majordealangebote ...)?

K.: Das Publikum hat uns zur besten Band des Jahres gewählt. Funk it on!

J.: Und es war 'n richtig geiles Konzert.

H.: Wir werden das Geld für eine eigene Plattenaufnahme bekommen.

Spielt Ihr eigentlich oft live? Die Zeitplanung eines solchen großen Haufens an Leuten unter einen Hut zu bekommen, ist doch sicher nicht ganz einfach, oder?

J.: Sooft wie möglich. Jeder, der bei t.A. spielt, hat zu können!

K.: Es ist natürlich 'n Riesenaufwand, 10 bis 12 Leute unter einen Hut zu bringen. Aber funny people, das tanzende Publikum bringen eben den absoluten Kick.

Was steht demnächst an Aktivitäten im Kalender, und wo wollt Ihr mit der Band hin?

J.: Am 19.3. in der mb (Leipzig) und am 10.4. beim f6-MusicAward im Haus Leipzig. Anfang Juni werden wir eine kurze Südfrankreichtournee machen.

A.: Ansonsten wollen wir ganz nach vorn.

Angenommen, Ihr fahrt auf eine einsame Insel. Schafft Ihr es, Euch bandintern auf fünf Platten zu einigen, die Ihr mitnehmt?

H.: Lars Lau und Knut Kurz: "Falsche Abzweigung"

A.: Jimi Hendrix: "Experiences"

K.: Curtis Mayfield: "Superfly"

J.: Jan Garbarek: "Twelve Moons"

+ Reinhard Lakomy: "TRAUMZAUBERBAUM"

Soweit der reguläre Teil. Auch travel Agency kamen indes nicht um mein Stichwortbombardement herum. Los geht’s!

? König Hussein von Jordanien

A.: Tot.

J.: Ohne ihn wären die Friedensbemühungen in Nahost noch nicht so weit, wie sie jetzt sind.

? Frank Zappa

K.: Yea, supergeil!

? Raumfahrt

K.: Fly away to the next!

J.: Wir sind nicht allein!

A.: Kann man bei uns buchen!

? Heimat

K.: Home grown!

J.: Weist Dir Deinen Weg.

? Der Bildermuseumsbau auf dem Leipziger Sachsenplatz

K.: Faschistoid.

J.: Verschwendung.

? Reudnitzer Gerstensaft

A.: Es steht immer 'n leerer Kasten im Proberaum.

K.: nnn-naja...

J.: Cola ist besser!

? Reggae

A.: Just relax.

K.: Blunt, da roots!

J.: 1und, 2und, 3und...

? Cornelia Wohlfarth

J.: Em, Messe? ...

? Die A 38 als Südtangente um Leipzig

J.: Leipzig kommt!

A.: Faster travelling.

? Erich Ribbeck

A.: Fußball ist exkremental.

K.: Hydrozhyphalus.

J.: Ich bin auch Skilangläufer.

? Nadja ab del Farrag

K.: Mürtzchen,...eh, wer ist das?

J.: Modern Talking lebt!

? Leipzig

K.: CSF, ADA, SOC, AKA allstars! Graffiti roots!

A.: Messer Banzani, WOM, das Naturkundemuseum.

J.: Leipziger Jazztage, keine Fahrradwege, in aller Freundschaft.

Hm, ein phatter Abschluß dieses Interviews will mir partout nicht einfallen. Daher hier nur noch die Kontaktadresse:

Hendrik Herchenbach, Nonnenstraße 28, 04229 Leipzig

Tel. 0341-4799311, Funktel. 0173-3561409









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