Gleich beim ersten Thüringer Bandtreffen nach der Wende tauchte er auf: Michael Günther aus Berlin - getrampt, Gitarre unterm Arm und Appetit auf ein Bier. Ihm gefiel es hier in Thüringen, und so läßt er sich mindestens einmal im Jahr hier sehen, hat viele neue Freunde gefunden, und seine bisher immer nur kurzen Auftritte waren jedesmal ein Erlebnis.



Der heute 25jährige Liedermacher schreibt seine Songs selbst, muß gut sein, denn es ist sein Job, und man merkt von Jahr zu Jahr, wie er arbeitet, denn er wird immer besser.

Vor ein paar Jahren hat er noch Post ausgetragen, hat eben gejobbt, doch nun will er es wissen, denn wer ihn einmal erlebt hat, weiß: Lieder schreiben, komponieren und Gigs im ganzen Land, das ist sein Leben, so wie seine Lieder vom Leben erzählen.

Roland Krispin schrieb über ihn: "Da versucht jemand, seine, unsere Umwelt zu begreifen und sie sich und seinen Zuhörern ein Stück näher zu bringen. Er bedient sich dabei einer Sprache, die so einfach klingt, daß jede andere Formulierung an die vielen, täglichen Lügen erinnern würde. Die Fülle an Geschehnissen und Informationen wirkt bei ihm auf das Wesentliche reduziert, ohne das Eigentliche zu vergessen. Die längst totgesagten Gefährten dieser Zeit: Liebe, Toleranz, Hoffnung, ebenso Sehnsucht, Ohnmacht und Wut, die jeder verflucht und braucht, belächelt und beweint, über Bord wirft und vermißt.

All das muß es geben, all das gibt es. In seinen Liedern."

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