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Holy Blood
von Jula und Dirk Hottenbacher anno 2004

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Mal ehrlich, wer kann mir auf Anhieb mindestens zwei Metalbands aus der Ukraine sagen? Undergroundler würden mir vielleicht Fleshgore sagen können, danach würde es aber schon wieder aufhören. Mit der Kiewer Band Holy Blood, deren Rezi ihr beim letzten Update lesen konntet, war es höchste Zeit in Kontakt zu treten, schließlich ist das CrossOver-Magazin gerade für die Förderung des Undergrounds bekannt.

Hallo Holy Blood, da euch in Deutschland noch die wenigsten kennen, fangen wir erst mal mit einer kurzen Bandbiographie an.
Hallo Dirk, es war sehr überraschend und angenehm einen Brief von Dir in unserer Muttersprache zu bekommen, vielen Dank dafür. (Bedankt euch bei meiner Frau - Anm. dh) Holy Blood kommen aus der Hauptstadt Kiew und existieren jetzt seit fünf Jahren. Angefangen hat aber alles schon früher, damals hieß unsere Band Glas Vopiyschego (Rufer in der Wüste, damit ist Johannes der Täufer gemeint). Wir spielten damals mehr Hardcore. 1999 gab es dann einige Umbesetzungen, ich (Fedor Buzilevich, damals noch Bassist) und der damalige Keyboarder Dmitry Titorenko von Glas Vopiyschego taten sich mit Gitarrist Mihail Rodionow von der Band Vodolchebnitsa zusammen und wir entschieden uns neue musikalische Wege einzuschlagen. So wurde im September 1999 Holy Blood geboren. Ich wechselte zu Gesang und Flöte über, Dmitry zum Schlagzeug, hinzu kamen dann wie schon erwähnt Mihail an der Gitarre, Eugene Tsesarev (Bass), Alexei Furman (Gitarre) und Vera Knyazyora am Keyboard.

Du sagtest, daß ihr neue musikalische Wege finden wolltet. Wo würdet ihr Holy Blood denn musikalisch einordnen?
Anfangs spielten wir wie bereits gesagt brutalen Hardcore, später ging es dann immer mehr zum Deathmetal hin. Als wir 2001 als Band uns musikalisch immer weiterentwickelten, bauten wir auch mehr Melodien mit ein, hinzu kamen dann 2002 Blackmetal- und Folkelemente. Seit zwei Jahren halten wir uns an dem Stil (Black/Death) Folkmetal fest.

Mit Bombworks Records habt ihr einen amerikanischen Vertrieb bekommen, wie kam dieser Kontakt zustande?
Ich glaube, daß dies ein großes Geschenk Gottes ist. Er wollte daß unsere Musik überall gehört werden kann. Als wir unsere Homepage veröffentlicht haben, haben wir schnell Briefe aus verschiedenen Ländern bekommen. Darunter gab es auch einige Angebote, auch von Bombworks Records, die gerne mit uns zusammenarbeiten wollten und unsere CD gerne vertreiben wollten.

Wie waren denn bisher die Reaktionen auf euer Album?
Viele haben uns geschrieben, ihr könnt es auch auf unserer Homepage im Gästebuch nachlesen, daß ihnen unsere Musik sehr gut gefallen hat, es gab auch gute Rezis von verschiedenen Magazinen.

Kannst Du mir ein wenig mehr über eure Lyrics, gerade über Euren Albumtitel "The Wanderer" erzählen?
Thematisch ging es in unseren Texten auf unserem ersten Album über die geistliche Kampfführung (Spiritual Warfare, immer wieder ein beliebtes Thema in der christlichen Metalszene - Anm. dh), den Kampf zwischen den guten und bösen Mächten. Auf unserem nächsten Album sind sie mehr poetischer, preisen mehr Gott und seine Schöpfung. Das Lied "The Wanderer" erzählt über Menschen, die ihr Leben Gott gewidmet haben und sich darüber klar sind, daß wir am Ende nur Gast auf Erden sind und unsere Heimat einmal im Himmel bei Gott sein wird.

Kannst Du mir etwas mehr über eure Szene berichten, bei Bombworks Records habe ich noch über mehrere ukrainische Bands wie Angel Seven, Requital, Evriklidon gehört, die alle in Kürze dort Alben herausbringen werden.
Wir und die von dir aufgezählten Bands machen zur Zeit die christliche Metalszene hier aus. Nu-Metal, Hardcore und Punk sind im Moment hier angesagt (diesbezüglich unterscheidet ihr euch nicht von Deutschland - Anm. dh). Evriklidon, die eigentlich Blackmetal spielen, starten jetzt auch ein neues eher NuMetalmäßiges Projekt (schämt euch!! - Anm. dh).

Mittlerweile seid ihr ja schon an eurem nächsten Album "Waves Are Dancing" dran (unbedingt den Song "The Spring" auf der Bombworks-Homepage antesten!), kannst Du mir schon mehr darüber erzählen?
Unser neues Album "Waves Are Dancing" ist schon seit längerer Zeit fertig aufgenommen, es wird in Kürze veröffentlicht werden. Während ihr diese Zeilen lest, dürfte es schon veröffentlicht sein. Über das gesamte Album zieht sich ein roter Faden, der slowenische Folk, es erklingen unter anderem Flöten, es ist schwierig zu beschreiben, ich rate in unsere CD reinzuhören um euch selbst ein Urteil zu bilden. (Ist hiermit Pflicht!! - Anm. dh)

Sind euch eigentlich Bands wie Antestor, Crimson Moonlight, Slechtvalk, Immortal Souls, Crimson Thorn etc. ein Begriff?
Wir kennen alle diese Bands und lieben ihre Musik. Hier in der Ukraine ist es natürlich nicht einfach an ihre CDs heranzukommen. Slechtvalk haben uns geschrieben, daß ihnen unsere Musik gefällt, sie sind die Lieblingsband unserer Keyboarderin. Mir gefallen Immortal Souls sehr gut.

Gibt es eigentlich Hoffnung, daß ihr in Deutschland mal spielen werdet?
Wie man so schön sagt, die Hoffnung stirbt als letztes. Wir würden sehr gerne bei euch spielen. Im Sommer hätten wir beinahe auf dem Freakstock gespielt, leider kam unsere Anmeldung zu spät, vielleicht klappt es nächstes Jahr. Das Problem dabei ist, daß wir nicht einfach so ins Ausland gehen können, wir brauchen dazu eine Einladung, wir warten auf eure Einladungen!! (Also Raffi, lade die Band aber ruckzuck zum nächsten Fear Dark-Konzert ein, am besten mit Slechtvalk, Immortal Souls und Crimson Moonlight - Anm. dh)

Einige letzte Worte noch?
Wir wünschen euch alles Liebe und Frieden. Wenn wir zusammen stark werden, werden wir am Ende siegen. Laßt euer Land, eure Regierung (das haben sie auch dringend nötig - Anm. dh) und euer Volk von Gott segnen.

Kontaktadresse und weitere Infos siehe im CD-Review.



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