Vom (Nicht-)Startum
von Tino Epler
(Columnäe aus CrossOver
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Der Unterschied zwischen Stars
und Nichtstars ist der, daß Stars ein Publikum haben und die anderen
nicht. Aber warum? Sind Stars wirklich besondere Menschen? Sind sie die
besseren Menschen? Hmm ...?
Wir glauben die Fähigkeiten
sind es nicht, nicht mehr. Und besondere Menschen sind es auch nicht mehr
im heutigen Business. Wichtig ist nicht mehr die direkte Kunst, sondern
die Kunst zu verkaufen oder sich verkaufen zu lassen. Kunst ist ein Geschäft,
eine Ware.
Wenn ein Mann auf der Straße
steht, zuckt und schreit, ist es Schwachsinn - aber wenn er dies vor tausend
Zuschauern macht ist es cool. Also man sieht, Ort und Zeit spielen eine
wichtige Rolle. Man kann alles verkaufen aber nur wenige wissen wie. Wir
persönlich würden es auch gerne wissen. Wir analysieren noch.
Eines ist klar, wenn man einen bestimmten Status hat kann man alles verkaufen,
ab da spielt es keine Rolle mehr. Aber wie kommt man soweit? Äh...
Glück, vielleicht ist Glück die Zauberformel? Dies wäre
jedoch zu einfach. Stars werden von unten nach oben gemacht. Jedoch sitzen
die Macher schon oben, also wäre da wieder die Frage mit dem Ei und
der Henne.
Heute ist es leider oft das
Wichtigste hemmungslos zu sein, sich auch als Star aufzuführen, die
Show ist wichtiger als die Kunst. Ist dies aber nicht auch schon eine Kunstform
für sich? Die Stars von heute stehen oft hinter der Bühne oder
weit davor, die Technik macht es möglich, man läßt die
"Puppen" tanzen.
Man kann die sichtbaren Stars
sogar schon züchten, die Künstler sind nämlich die Züchter.
Der andere Aspekt ist, daß Künstler, welche nie zuvor eine Plattform
bekommen hätten, nicht wegen musikalischer Mängel, sondern wegen
der schiefen Nase, nun die Möglichkeit haben ihre Kunst durch Puppenspiel
zu veröffentlichen. Die Verwirrung des Betrachters ist dabei keine
Seltenheit.
Der Faktor der Gewöhnung
spielt auch eine tragende Rolle im Geschäft. Wir denken, man kann
durch ständige Präsenz die Masse beeinflussen. Man kann somit
neue Stars planen. Die Züchter sind nicht mehr gezwungen, sich dem
Markt anzupassen, sondern man gleicht den Markt an die Zucht an. Fazit:
Monokulturen werden erschaffen, um möglichst viel und schnell abzugrasen,
nur wenige können sich dem entziehen und überleben. Es ist wahrscheinlich
ein wichtiges Zuchtgesetz (§ 0815): "Der größte Ertrag
läßt sich nur am Anfang erzielen." Logisch, der Konsument muß
sich ja völlig neu einkleiden. Dadurch züchtet man keine neue
Musik mehr, sondern neue Stars. Und wer ist der Schuldige??? ..... enthalten
wir uns lieber der Stimme..... .
Sind nach dieser Erkenntnis
Nichtstars Ungeziefer? Hmm ..., wer kann dies schon wissen, es liegt wahrscheinlich
im Auge des Betrachters. Zum Glück gibt es Ungeziefer, äh ...
Nichtstars. Machen sie nicht erst Stars zu dem was sie sind? Und manchmal
wenn man schön aufmerksam ist und genau hinschaut, kann auch ein Ungeziefer
zum Star werden, ohne gezüchtet worden zu sein.
Tino Epler
- aus Naumburg
- * 25.05.1977
- studiert Elektrotechnik
(Merseburg)
- Gitarrist und Bassist
- Projekte und Studiotätigkeiten
- Eigenprojekt "Elektrohippi"
(Samplemucke)
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