(Eigenproduktion)

Eine Zwei-Frau-Besetzung ist an sich schon nicht alltäglich, die Kopplung von Gesang und Akkordeon setzt dem noch eins drauf und die musikalische Mischung des Erstlingswerkes ist so querbeet, dass dem Hörer ein Erlebnis der ungewöhnlichen Art garantiert ist. Anfangs ein "Groove" betiteltes Stück, welches sich allerdings schon bald als Uptempo-Blues entpuppt. Bereits in den ersten Sekunden wird klar, wo die Stärken des Duos liegen: das voluminöse Stimmorgan der Sängerin Indra Silar zieht die Aufmerksamkeit der Hörerohren mit tiefem Timbre und selten zu hörendem Feeling im a-capellarischen Intro sofort auf sich. Dass so eine Stimme aus Leipzig kommt, ist eine der rätselhaften Begebenheiten dieser Tage. Dass sich so eine Stimme ins Duo einordnet, ohne vordergründig um Aufmerksamkeit bemüht zu sein, ist ein weiterer Pluspunkt. Denn Birgit Nitschke an den Tasten und Knöpfen agiert nicht nur als Begleitung, sondern vermag eigene Impulse einzubringen. Und so gleichberechtigt zu musizieren tut den Liedern gut. Der Spaß an der Sache, Frische und Lebendigkeit der Ausführung und Unbekümmertheit im Hinblick auf den Umgang mit vorhandenem musikalischen Material ist in dieser Form nicht oft zu hören. Lediglich der Jazzstandard "Night And Day" stellt in der vorliegenden Form eine durchaus gewagte Bearbeitung dar. Mit Akkordeon swingt sich's eben nicht so gut. Umso mehr ist es eine Wohltat beim moritatenähnlichen "Ich steh im Regen". Dort agieren beide, Stimme und Akkordeon in einem interessanten Dialog - eine glückliche Konstellation, wenn sich die Musizierenden etwas zu sagen haben.
Kontakt: Birgit Nitschke, Tel. 0341-4426535
 

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