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KEIMZEIT: Im elektromagnetischen Feld
von Kirchberg

KEIMZEIT: Im elektromagnetischen Feld

Die wunderbaren Klänge des Franz P.

"haben wir's begonnen,
so bringen wir's jetzt zu ende.
man hätte es sicher noch retten können -
doch auf die dauer wären wir erstickt."

Der Leisetreter Leisegang hat sich aufgemacht, neue Ufer am alten Meer zu finden. Hat ein Netz aus modernen Beats über das altbekannte elektromagnetische Feld seiner Texte geworfen und die Keimzeit somit etwas in Richtung Zeitlosigkeit verlegt. Aus den Primeln wurden Elefanten und aus der Tourband Keimzeit eine radiokompatible Band der Neunziger. Franz Plasa als Produzent dieser CD wird mit Sicherheit bei Neugierigen Interesse wecken und bisher verschlossene Türen öffnen können. Doch ob alle Anhänger des Geschichtenerzählers Norbert Leisegang der Band die Treue halten, auch wenn sie es wollten, darf bezweifelt werden. "Gut gebaute Hierarchie, die Idioten tummeln sich unten. Und oben, zum Hohn, da läuten die Glocken - Tingeling, tingelang."
Das verwaschene Cover taucht den Hörer im Pakt mit dem Eingangssong in ein Blau, das weicher nicht sein könnte. Man singt mit, auch ohne Text, und empfindet Wohlbehagen. Dann kommt die Technik ins Spiel. Drumloops zwingen den Comic-Helden zur Flucht und mitsingende Nostalgiker zum Tanz. Und dabei ist diese eigenartige Vermischung von Leisegangs Texten mit dieser neumodischen Beatmusik bestechend. Es bleibt eben bei Keimzeit-Songs beides wichtig. Die Musik und das Wort. Norbert Leisegang kann sich seinen großen Mund jetzt umso mehr leisten und ihn aufreißen. "Das Stück aus alten Zeiten. Ach bitte spielen Sie's noch mal - auch wenn ich weinen muß. Oder vielleicht nur gerade deshalb."
"Im elektromagnetischen Feld" ist ein Keimzeit-Album. Wenn auch kein typisches. Es ist das Werk einer gereiften Band, die trotz aller Spielfreude keine Scheu vor aktuellen Sounds hat. Es ist ein Versuch, Klischees zu sprengen, der sicher im zweiten Anlauf noch konsequenter vollzogen werden wird. Aber es ist vor allem erst einmal mutig. Und schön ist die CD. Noch schöner wird sie, wenn man die Texte dann auch verstanden hat. "Gebt der Avantgarde das Licht". Kleiner Tip aus der Frösi: Mal im Kühlschrank nachgucken.
Kontakt: www.keimzeit.de
 




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