www.Crossover-agm.de DENKART: Asche
von mad

DENKART: Asche   (Eigenproduktion)

Vor kurzem flatterte uns ein Album von einer Band aus Dresden ins Haus. Die Band trägt den würdevollen Namen denkart und bezeichnet die eigene Musik als "Artrock", was immer das auch sein soll. Ich würde es einfach als Rammstein-Abklatsch bezeichnen. So schlecht ist aber Rammstein auch nicht, wenn einem diese Mischung aus krächzender Stimme und unwürdigen Texten gefällt, jedenfalls haben die Jungs aus Dresden so was Ähnliches fertiggebracht. Die Melodie fasziniert allerdings, hat so was Mystisches. An manchen Stellen müßte man sich da leider die Stimme des Sängers wegdenken, so schön die Melodie ist, aber die ins Mikro gehauchten Textbrocken, die dadurch auch noch recht unverständlich werden, und das noch dazukommende Kratzen der Stimme bringt das Ganze irgendwie ins Ungleichgewicht, leider! Denn so schlecht klingen die Stimmchen von Silvio beziehungsweise Björn gar nicht, sie passen nur einfach nicht so recht in das Melodiebild einiger Stücke. Na, irgendwas lief da schief, aber das ist ja auch alles noch ausbaufähig, es ist ja schließlich erst ihr Debüt-Album.
Die Texte sollen anscheinend auch einen tieferen Sinn haben, allerdings habe ich den auch beim 10ten Mal Hören nicht so ganz rausgefunden. Liegt's vielleicht doch an den zarten Stimmchen. Genug darauf rumgehackt, es kann ja auch an der Engstirnigkeit des Hörers liegen, oder? Außerdem sind die gesamten Texte auch im Inlay abgedruckt (deutsch, denn auch in dieser Sprache sind, welch ein Wunder, die gesamten Texte verfasst), blöderweise sind die so be...scheiden abgedruckt, daß auch dies beim besten Willen zum besseren Verständnis nicht unbedingt entscheidend beigetragen hat. Schade drum, denn das Ganze mal angehört ohne einen Sinn darin zu suchen, hat schon was echt Geniales, das heißt natürlich auch wieder nur, wenn man zur Schwarzkittelszene gehört oder zumindest von der schwarzen Mystik mal einen Hauch zuviel abbekommen hat.
Ich will mal nicht zuviel lästern. Eigentlich kann man sich nämlich daran gewöhnen, wenn man in der richtigen Stimmung ist und gerne mal über den Tod, das Verlassensein, Dunkelheit, Finsternis und die damit auch verbundenen, dem entsprechenden Mächten nachphilosophiert.
Die 53.15 min Gesamtspielzeit lassen Platz für Überraschungen, könnten teilweise aber auch etwas abwechslungsreicher gestaltet sein, oder ist das Absicht, daß fast alle Titel sehr ähnlich klingen?
Trotz der vielen Kritik muß ich ehrlich zugeben, daß es nicht mal so schlecht geworden ist, für's Erste!
Es ist halt das Richtige für gestreßte (kranke) Altenpfleger, die sowieso schon den ganzen Tag mit Halbtoten zu tun haben. Bin jetzt schon auf was Neues aus Dresden gespannt!
Kontakt: Tel. 0351/84002-38,-45



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