www.Crossover-agm.de VAILE: Red Rain
von gl

VAILE: Red Rain   (Transmusic Records / Neo Distribution Sony BMG Music Entertainment)

Dieses Album anzuhören hatte ich nun wahrlich genug Zeit, liegt es doch schon seit einem halben Jahr hier! Versandt bereits im August 2005 wurde der ursprünglich geplante Veröffentlichungstermin im Oktober aufgrund Filmverpflichtungen von Vaile, die auch Schauspielerin ist, gleich dreimal verschoben. Und nun im März 2006 erscheint dieses tolle Album endlich. Zwischenzeitlich meldeten sich sowohl die Künstlerin selbst als auch der Produzent, was auch ein Unikum ist! Denn das vorab gelieferte positive Feedback soll hier nun untermauert werden, so dass die Besprechung nun zum 2. Mal geschrieben wird! Zum Glück, denn anfangs hätte ich die Deutsche als Schwedin betitelt. Doch nicht jeder, der sich mit seinem Pferd jeden Sommer monatelang in die schwedischen Wälder zurückzieht und dort die Einsamkeit sucht, muss aus jenem Land kommen. Ja, Vaile hat eine sehr starke Naturverbundenheit, und dies dringt deutlich aus ihrer starken, mit Inbrunst gesungenen Musik und der dazu passenden Instrumentierung durch. Dabei lässt sich ihre Musik in keine Schublade stecken, klingt mal nach Tori Amos, mal melodicrockig, mal proggy, mal leicht angefolkt, paar Metalgitarren sind auch dabei. Doch stets thront die fantastische Stimme der 26-jährigen über ihren durchgängig (!) alleine komponierten wunderbaren Liedern.
Wenn man es denn möchte und ein paar Höhepunkte herauspicken will, so ist sicher der starke Beginn mit dem "Herzschlag" der Natur zu nennen, der überleitet in das Titelstück, zu dem es auch noch ein sicher kostspieliges Video gibt. (U.a. wird ein Flügel bzw. eine Attrappe davon im See versenkt!) "How Does It Feel", mit Klaviereinleitung - auch von Vaile gespielt -, ist ebenfalls ein Grower, der, einmal im Gehörgang, dort verbleibt und nach Wiederholung der glockenhellen aber niemals nervenden Stimme verlangt, die diese Frage mit Herzblut vorträgt, dabei von einer druckvollen Rockband begleitet wird.
Oder "Nothing To Me", in dem die junge Sängerin eine fast schon beängstigende Souveränität an den Tag legt, ihre Stimme klingt hier routiniert und sicher vor den symphonischen Klängen, die etwas unheilvoll daherwabern.
"Don't try to catch me while I'm flying" - man spürt geradezu die Vision von VAILE: "Ich zieh mein Ding durch, egal was alle anderen sagen, ich bin stark genug und ich schaffe es." Ihr erstes Album vor vier Jahren ist aufgrund unglücklicher Umstände gefloppt, sie hat sich mehr als aufgerappelt und will es jetzt noch mal wissen. Gerade mal drei der 14 Songs habe ich angesprochen und möchte unbedingt noch das traumhafte "Rainy Day" erwähnen, wenn man solche exzellente Musik hat, kann's ruhig regnen. Gespielt übrigens von u.a. dem Gitarristen von KINGDOM COME Mike Förster und Manne Uhlig (Produzent und Drummer von LACRIMOSA).
Bitte begebt euch auf die Entdeckungsreise nach den anderen auch guten, stets mit persönlichen Touch vorgetragenen Songs, wenn auch die o.e. Lieder m.E. die Highlights sind.
Wunderschöne gefühlvolle Musik ohne Angst, vermeintliche Schwächen zu offenbaren, die aber durch die Verarbeitung und Kanalisierung in diese Songs nun umso mehr als Stärken auftauchen und einen nicht mehr loslassen! Äußerst ansprechende, kunstvolle Bilder runden den überaus positiven Gesamteindruck ab.
Bandkontakt: www.vaile.de
Labelkontakt: www.nautilusmusic.de

Tracklist:
Beginning
Red Rain
How Does It Feel
Nothing To Me
Bleed
Rainy Day
Easy
Me
Here On My Own
Under Water
Half Gone
Hold Me
Used To Believe
Birds Say
Red Rain (Radio Edit)
+ Videos: "Red Rain" + The Making Of Red Rain (The Album)



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